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Auf den Baustellen im Oberbergischen Kreis könnte bald Stille herrschen, da die Bauarbeiter in einen Streik treten könnten. Mehmet Perisan, der Bezirksvorsitzende der IG BAU Köln-Bonn, warnt vor den möglichen Konsequenzen und bezeichnet die aktuelle Situation als extrem heikel für die Bauwirtschaft in der Region. Dieser drohende Stillstand wird durch das Scheitern der Tarifrunde im Bauhauptgewerbe verursacht, nachdem die Arbeitgeber drei Verhandlungstreffen scheitern ließen und keinen Anstoß für einen Kompromiss setzen.
Im Oberbergischen Kreis gibt es insgesamt 289 Bauunternehmen mit über 2.450 Beschäftigten laut Angaben der Bundesagentur für Arbeit. Perisan warnt jedoch davor, dass diese Zahlen bald sinken könnten, da eine regelrechte Flucht von Fachkräften von den Baustellen droht. Wenn die Löhne nicht angemessen sind, werden viele Arbeiter den Bau verlassen, was langfristig zu einem Mangel an qualifizierten Arbeitskräften führen könnte.
Um dies zu verhindern, appelliert die Gewerkschaft an die Bauunternehmen, den Schlichterspruch zu akzeptieren und den Bau nicht zum Stillstand zu bringen. Ein erfahrener Schlichter empfiehlt eine Erhöhung der monatlichen Löhne um mindestens 250 Euro ab Mai, gefolgt von einer weiteren Erhöhung von 4,15 Prozent im Laufe des nächsten Jahres. Darüber hinaus sollten Auszubildende in der Region bereits zu Beginn ihrer Ausbildung 1.080 Euro pro Monat verdienen, um den Bau attraktiver zu machen und qualifizierte Arbeitskräfte zu halten.
Es wird erwartet, dass mit einer verbesserten Lohnsituation im Bau auch die Baukonjunktur anzieht, insbesondere im Wohnungsbau. Der Bau-Schlichter prognostiziert einen Aufschwung im Hochbau aufgrund der steigenden Nachfrage nach Wohnungen in den kommenden Jahren. Dies könnte zu einer positiven Entwicklung in der Branche führen und die Perspektiven für Bauarbeiter im Oberbergischen Kreis verbessern.