
Land prüft Optionen zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs im Stuttgarter Flughafentunnel
Der Stuttgarter Flughafentunnel, der die B 312 unter dem Flughafen im Zuge der Filderebene südlich von Stuttgart durchquert, soll zukünftig Verbesserungen für den Fuß- und Radverkehr erfahren. Die gegenwärtige Situation, in der der höher gelegte Gehweg für Fußgänger und Radfahrer oft nur eine Breite von einem Meter aufweist, erfordert dringend Maßnahmen, um die Sicherheit und Leichtigkeit des Verkehrs zu verbessern.
Verkehrsminister Winfried Hermann erklärt, dass der Fuß- und Radverkehr beim Bau des Tunnels in den 1960er Jahren keine Priorität hatte, jedoch mittlerweile an Bedeutung gewonnen hat. Eine Machbarkeitsstudie der Stadt Stuttgart und des Landkreises Esslingen hat ergeben, dass eine Radschnellverbindung auf der Strecke Potenzial für bis zu 4.800 Radfahrten pro Tag aufweist. Angesichts dieses Potenzials sieht das Land dringenden Handlungsbedarf für Verbesserungen, insbesondere mit Blick auf eine zukünftige Führung als Radschnellverbindung.
Ein separater Tunnel ausschließlich für den Fuß- und Radverkehr wurde verworfen, da alle möglichen untersuchten Tunnelvarianten so tief hätten liegen müssen, dass sie für den Fuß- und Radverkehr unattraktiv gewesen wären und mit sehr hohen Kosten verbunden gewesen wären.
Die vorgeschlagene Lösung zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs besteht darin, den Tunnel umzubauen und einen Auto-Fahrstreifen zugunsten von mehr Platz für den Fuß- und Radverkehr zu entfernen. Eine Teilsperrung in eine Fahrtrichtung wird in Betracht gezogen, um mehr Raum für Fußgänger und Radfahrer zu schaffen. Dabei betont der Minister, dass der Öffentliche Personennahverkehr und Rettungseinsätze im Tunnel zukünftig weiterhin in beide Fahrtrichtungen möglich sein sollen.
Die Planungen für eine Teilsperrung in Fahrtrichtung Nord zeigen vielversprechende Verlagerungseffekte auf die B 27 zwischen Leinfelden-Echterdingen Süd und dem Echterdinger Ei. Allerdings werden weitere Untersuchungen benötigt, um sicherzustellen, dass das Straßennetz bei einer Teilsperrung für zukünftige Verkehrsbelastungen ausreichend leistungsfähig ist.
Die bauliche Umsetzung des Bestandstunnels soll voraussichtlich 2026/27 erfolgen und wird auf die Sanierung der Tunnelbetriebstechnik und den Einbau einer automatischen Brandbekämpfungsanlage abgestimmt.
Insgesamt sind die geplanten Maßnahmen zur Verbesserung des Fuß- und Radverkehrs im Stuttgarter Flughafentunnel ein wichtiger Schritt, um die Sicherheit und Effizienz des Verkehrs für Fußgänger und Radfahrer zu verbessern und die Infrastruktur zukunftsfähig zu gestalten.