
Im Bemühen, die Gewaltserie im Raum Stuttgart zu beenden, haben Städte, Gemeinden, Polizei und Politik beschlossen, gemeinsam den Druck auf die Verdächtigen zu erhöhen und potenzielle Sympathisanten direkt anzusprechen. Der Innenminister Thomas Strobl (CDU) betonte das Ziel, den Aktionsradius der kriminellen Gruppen einzuschränken und präventive Maßnahmen einzuleiten, um junge Menschen vor kriminellen Strukturen zu schützen.
Eine gemeinsame Erklärung, unterzeichnet vom Städte-, Gemeinde- und Landkreistag, vom Landeskriminalamt, den Polizeipräsidien und mehreren Rathauschefs, legt fest, dass Lösungen gesucht werden, um junge Menschen dazu zu bewegen, sich von gewaltbereiten Gruppen abzuwenden. Gleichzeitig wird die Anpassung und Ausweitung der bestehenden Maßnahmen an die wachsenden Tätergruppen angekündigt, basierend auf den verfügbaren Ressourcen.
Die gewalttätige Auseinandersetzung zwischen zwei Gruppen im Raum Stuttgart führte in den letzten Jahren zu zahlreichen blutigen Anschlägen, darunter Schusswaffengebrauch und sogar der Einsatz einer Handgranate. Einige Anhänger wurden bereits zu langjährigen Haftstrafen verurteilt. Die beiden Gruppen, von denen eine der Region Esslingen, Ludwigsburg und Plochingen zugeordnet wird und die andere dem Stuttgarter Stadtteil Zuffenhausen und Göppingen, sollen schätzungsweise über 500 hauptsächlich junge Mitglieder haben, von denen das Innenministerium bisher 64 mutmaßliche Anhänger festgenommen hat.
In den vergangenen Wochen nahm die Anzahl der Zwischenfälle jedoch deutlich ab, was LKA-Präsident Andreas Stenger auf Fahndungs- und Verhaftungsaktionen, laufende Strafprozesse und erste Urteile zurückführt. Diese Maßnahmen könnten dazu beigetragen haben, die Eskalation der Gewalt einzudämmen und die Sicherheit in der Region zu erhöhen.