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Studien belegen: Schädigt Mobilfunk und WLAN Schwangere und ihre Babys?

diagnose:funk warnt Schwangere vor den negativen Auswirkungen von Mobilfunk- und WLAN-Strahlung auf Föten und Nachkommen. In der neuen Ausgabe der Fachzeitschrift ElektrosmogReport stellt die Umwelt- und Verbraucherorganisation drei aktuelle wissenschaftliche Studien vor, die diese Bedenken untermauern.

Eine WLAN-Studie von Tan et al. (2022) hat über vier Generationen hinweg die Auswirkungen von WLAN-Bestrahlung auf das Gehirn untersucht. Dabei wurde festgestellt, dass sich der MAPK-Signalweg im Gehirn veränderte, was mit kognitiven Prozessen wie Lernen und Gedächtnis zusammenhängt. Außerdem wurde ein Anstieg eines pathologischen Merkmals der Alzheimer-Krankheit festgestellt.

Eine weitere Studie von Akefe et al. (2023) hat Gedächtnis-Defizite bei Mäusen festgestellt, deren trächtige Muttertiere täglich eine Stunde lang mit Mobilfunkstrahlung von 900 MHz bestrahlt wurden.

Die Studie von Salameh et al. (2023) hat die Entstehung von oxidativem Zellstress in der Leber fetaler Ratten durch Bestrahlung mit 2G-Mobilfunkstrahlung untersucht. Oxidativer Zellstress ist ein Auslöser vieler entzündlicher Erkrankungen.

Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen, fordert diagnose:funk Gesundheitsminister Karl Lauterbach auf, eine Informationskampagne für Ärzte und die Bevölkerung zu starten. Der Nachrichtentext warnt Schwangere davor, WLAN und Smartphones während der Schwangerschaft auszuschalten, um dem Kindeswohl zu dienen.

Diese aktuellen Studien werden durch eine umfassende Überblicksstudie von sieben renommierten Experten unterstützt, die 2023 eine detaillierte Zusammenfassung der Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung auf Fortpflanzung, Schwangerschaft und Kinder veröffentlicht haben. Sie fordern Mediziner auf, die Strahlenbelastung bei Vorsorgeuntersuchungen von Kindern zu berücksichtigen.

Zusätzlich bietet diagnose:funk eine Übersicht über die aktuelle Studienlage zu Mobilfunkstrahlung und Gesundheit, eine Studienlage-Kompass und eine Mobilfunk-Chronologie seit 1996 an.

Es ist wichtig, dass Politik und Ärzteverbände junge Familien über die Ergebnisse seriöser Studien informieren und entsprechende Schutzmaßnahmen empfehlen.

Siehe auch  D16 Treffen der Digitalminister in Heidelberg und Walldorf

Tabelle:

Studie Auswirkung auf Föten/Nachkommen Link
Tan et al. (2022) Veränderungen im Gehirn, Anstieg eines Merkmals d. Alzheimer https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=823
Akefe et al. (2023) Gedächtnis-Defizite bei Mäusen https://www.emfdata.org/de/studien/detail?id=824
Salameh et al. (2023) Oxidativer Zellstress in Leber fetaler Ratten https://www.emfdata.org/de/studien/detail&id=825
Überblicksstudie von sieben Experten (2023) Auswirkungen auf Fortpflanzung, Schwangerschaft und Kinder https://www.diagnose-funk.org/2004

Quelle: https://www.diagnose-funk.org/2058

Diese aktuellen Erkenntnisse sind besorgniserregend und sollten Aufmerksamkeit in der Bevölkerung und bei medizinischen Fachleuten erhalten. Es ist wichtig, dass Schwangere über die möglichen Risiken informiert werden und entsprechende Vorsichtsmaßnahmen getroffen werden. Eine Informationskampagne vom Gesundheitsministerium sowie von Ärzteverbänden wäre daher angebracht.

In der Vergangenheit wurden bereits verschiedene Studien zu den Auswirkungen von Mobilfunkstrahlung durchgeführt. Die Forschung begann bereits in den 1990er Jahren und seitdem gab es zahlreiche Entwicklungen sowohl in der Forschung als auch in der Politik. diagnose:funk bietet eine umfassende Zusammenstellung von 131 Reviews zur Studienlage an, um einen Gesamtüberblick zu ermöglichen.

Die Veröffentlichungen von diagnose:funk sind ein wichtiger Beitrag, um das Bewusstsein für die potenziellen Gefahren von Mobilfunk- und WLAN-Strahlung zu schärfen und auf die Bedeutung einer gesundheitsverträglichen Telekommunikation hinzuweisen. Es ist unabdingbar, dass zukunftsfähige technische Lösungen entwickelt werden, um die Strahlenbelastung so gering wie möglich zu halten. Nur so kann die Gesundheit der Bevölkerung geschützt werden.



Quelle: diagnose:funk / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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