Österreichs Straßenverkehr steht vor großen Herausforderungen, besonders in den malerischen Alpenregionen, die Touristen und Reisende aus ganz Europa anziehen. Während die Sommerferien in Bayern und Baden-Württemberg noch andauern, haben Baustellen und bevorstehende Aktionen bereits begonnen, die an vielen Stellen für Verzögerungen sorgen. In Tirol ist die Situation angespannt.
Aktuell ist die beliebte Ausweichroute zwischen Landeck in Tirol und dem Vinschgau in Südtirol, die viele Urlauber nutzen, um den oft stark frequentierten Brennerpass zu umfahren, aufgrund von Bauarbeiten gesperrt. Seit dem 2. September können Autofahrer die Zufahrt aus Richtung Landeck nicht mehr nutzen, wodurch sich die Verkehrssituation erheblich verschärft. Diese Bauarbeiten zur Errichtung einer neuen Steinschlaggalerie sollen bis Ende September wochentags zwischen 8 und 18 Uhr andauern und bringen bereits jetzt Staus mit sich.
Demonstrationen am Brenner in Aussicht
Die Verkehrsbelastung wird durch geplante Demonstrationen zusätzlich verstärkt. Am 21. September will der Bürgermeister von Gries, Karl Mühlsteiger, eine Blockade der Brennerautobahn initiierten, um auf die Forderungen der Gemeinde aufmerksam zu machen. Anstatt einer Sanierung der Luegbrücke soll ein Tunnel zur Lärmreduktion entstehen. Mühlsteiger betrachtet diese Protestaktion als einen ersten Schritt in einer Reihe von geplanten Demonstrationen. Der Kanzlerkandidat der FPÖ, Herbert Kickl, hat bereits Unterstützung in Form von Versprechungen für den Bau des Tunnels signalisiert.
Zusätzlich wird die Luegbrücke ab dem 1. Januar nur noch einspurig befahrbar sein, was zu weiteren Staus führen könnte. Laut Aussagen des Autobahnbetreibers Asfinag ist an verkehrsreichen Tagen geplant, mit einer zweispurigen Verkehrsführung zu experimentieren, um die Situation zu entschärfen.
Stau vorprogrammiert auf der Tauernautobahn
Die Tauernautobahn, bekannt für ihre Staus, wird ab dem 9. September durch weitere Baustellen in Mitleidenschaft gezogen. Diese Arbeiten an den Tunneln, die während der Sommerferien pausiert haben, werden die Verkehrssituation erneut angespannt gestalten. Anwohner klagen bereits über Ausweichverkehr in den umliegenden Ortschaften.
Eine mögliche Alternative, die Autoverladung durch den Tauern-Bahntunnel zwischen Mallnitz und Böckstein, wird bis zum 13. Juli 2025 ebenfalls aufgrund von Sanierungsarbeiten dicht sein, was die Situation weiter verkompliziert. Zudem bleibt der Plöckenpass, die kürzeste Verbindung von München zur Adria, nach einem Felssturz seit Dezember 2023 gesperrt. Reparaturarbeiten sind im Gange, aber die Wiedereröffnung wird frühestens Mitte 2025 erfolgen.
Die Situation in diesen Region hat durch die laufenden Bauprojekte und die bevorstehenden Demonstrationen an Komplexität gewonnen. Autofahrer müssen sich auf erhebliche Verzögerungen einstellen und alternative Routen oder Zeitpläne in Betracht ziehen. Ein entspanntes Reisen durch die Alpen wird in den kommenden Wochen und Monaten wohl nicht möglich sein.