„Heute gehen wir in Baden-Württemberg einen weiteren wichtigen Schritt, um für zukünftige Krisen und das Unvorstellbare im Bevölkerungsschutz gewappnet und bestens gerüstet zu sein. Mit dem Start des aktuellen Pilotprogramms der Europäischen Union zur Bekämpfung von Waldbränden bauen wir auf Bevölkerungsschutz über Landesgrenzen hinweg aufbauen und aktiv im Team zusammenarbeiten“, so der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobel.
Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung
Erstmals hat die Europäische Union in diesem Jahr ein Pilotprogramm zur Bekämpfung von Waldbränden in Europa gestartet. Über einen Zeitraum von acht Wochen haben mehr als 200 Feuerwehrleute aus insgesamt sechs Ländern der Europäischen Union die Möglichkeit, Theorie und Praxis der Waldbrandbekämpfung zu erlernen und sich in verschiedenen Trainingseinheiten vor Ort in Griechenland auszutauschen.
Aus Deutschland, unter der Koordination des Innenministeriums Baden-Württemberg und der Staatliche Feuerwehrschule Insgesamt nahmen 16 Feuerwehrleute teil, die alle aus Baden-Württemberg stammen. Das deutsche Team wird vom 15. bis 31. Juli 2022 auf dem Peloponnes stationiert sein.
Europäische Standards im Katastrophenschutz
„Wir tauschen Ideen aus, um die höchstmöglichen europäischen Standards im Katastrophenschutz aufzubauen und festzulegen. Programme wie das aktuelle Trainingsprogramm zur Waldbrandbekämpfung sind ein ganz wichtiger Baustein, der weiter vertieft und ausgebaut werden muss. Das sollten wir zum Ausgangspunkt für eine langfristige europäische Zusammenarbeit machen, getreu dem Motto: Freunde lernen von Freunden und helfen einander“, sagte Minister Thomas Strobl.
Die Beteiligung Baden-Württembergs basiert vor allem auch auf dem langjährigen persönlichen, freundschaftlichen und kollegialen Kontakt zwischen dem ehemaligen EU-Kommissar und dem heutigen griechischen Minister für Klimakrise und Katastrophenschutz Christos Stylianides und Minister Thomas Strobl.
„Ich wünsche unserem Team für ihren Einsatz in Griechenland eine gute Fahrt, einen regen Erfahrungsaustausch und zahlreiche Erkenntnisse. Mein größter Wunsch bleibt natürlich: Kommen Sie gesund und unversehrt nach Hause“, sagte Innenminister Thomas Strobl abschließend.
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Baden-Württemberg Team des Pilotprojekts
Das Team aus Baden-Württemberg wird von Führungskräften der Landesfeuerwehrschule geleitet und besteht aus Einsatzkräften des Schwarzwald-Baar-Kreises, der Stadt Freiburg und des Landkreises Böblingen. Zusätzlich unterstützen Führungskräfte aus dem Kreis Ludwigsburg und dem Kreis Zollernalb.
An dem Pilotprogramm nehmen neben dem deutschen Team auch Feuerwehrleute aus Bulgarien, Finnland, Frankreich, Rumänien und Norwegen teil.
Was macht man im Pilotprogramm zur Waldbrandbekämpfung?
Die ehrenamtlichen und hauptamtlichen Feuerwehrleute aus Baden-Württemberg werden mit ihren griechischen Kollegen vor Ort zusammenarbeiten und sich über Maßnahmen zur effektiven Waldbrandbekämpfung austauschen. Vor allem südliche Länder wie Griechenland kämpfen gegen immer extremere und verheerende Waldbrände. Dabei berücksichtigen die Feuerwehrleute die unterschiedlichen Ausgangsbedingungen in den verschiedenen europäischen Ländern, wie Vegetation, Boden, Erreichbarkeit und Topografie des Waldes.
Warum das Pilotprogramm in Griechenland stattfindet
Das Pilotprogramm entstand insbesondere vor dem Hintergrund der im vergangenen Sommer in Griechenland ausgebrochenen Waldbrände. Hunderte kleine und große Flächen brannten tagelang in ganz Griechenland. Allein im August 2021 war Griechenland von rund 65 Waldbränden pro Tag mit Höchsttemperaturen von oft über 40 Grad Celsius betroffen. Die Waldbrände brachten Griechenlands Löschkapazitäten an ihre Grenzen. Die griechische Regierung bat deshalb um internationale Hilfe. Über 20 europäische und nahöstliche Länder leisteten Unterstützung mit Flugzeugen, Hubschraubern, Fahrzeugen und Hunderten von Feuerwehrleuten.
Die Teilnahme am Pilotprogramm ist ein wertvoller Baustein im Rahmen der Qualifizierung der Einsatzkräfte und trägt zur europaweiten Zusammenarbeit bei der Waldbrandbekämpfung bei.
Inspiriert von Landesregierung BW