Die Städte Singen und Konstanz haben die Auszeichnung „Fahrradfreundliche Gemeinde“ erhalten. Das Land zeichnet Städte, Gemeinden und Landkreise mit dem Siegel „Fahrradfreundliche Kommune“ aus mit einer vorbildlichen Radverkehrsförderung.
Mit den Städten Konstanz und Singen Zwei weitere Städte erhielten die Auszeichnung für ihre vorbildliche Radverkehrsförderung „Fahrradfreundliche Gemeinde“. Damit wurden nun insgesamt neun Städte und drei Landkreise vom Land als fahrradfreundliche Kommunen ausgezeichnet.
Staatssekretär für Verkehr Elke Zimmer sagte in Stuttgart: „Mit qualifizierten Radverkehrskonzepten, engagierten Mitarbeitern und überdurchschnittlichen finanziellen Mitteln für die Fahrradverkehr Die Städte haben vielversprechende Rahmenbedingungen für die Radverkehrsförderung geschaffen. Um mehr Menschen vom Fahrrad als alltägliches Fortbewegungsmittel zu überzeugen, brauchen wir ein durchgängiges und attraktives Radwegenetz sowie ausreichend und sichere Fahrradabstellplätze.“
Gerade in Konstanz zeige sich beispielsweise an der Fahrradbrücke über den Rhein bereits, dass immer mehr Menschen auf das Fahrrad umsteigen, so Staatssekretärin Elke Zimmer weiter. „Der ohnehin schon sehr hohe Radverkehrsanteil trägt wesentlich zur hohen Lebensqualität in Konstanz bei“, so die Staatssekretärin.
Konstanz will klimaneutral werden
Und Konstanz befindet sich in guter Gesellschaft, wie Elke Zimmer betont: „Auch die seit langem stark vom Auto geprägte Stadt Singen gibt sich große Mühe, das Radfahren attraktiv zu machen. Wenn noch mehr Landkreise und Städte diesem Beispiel folgen, erreichen wir unser Landesziel, den Radverkehrsanteil bis 2030 auf 20 Prozent zu verdoppeln Prozent (2007) auf 34 Prozent (2018) stei- gen. Lässt man den Pendlerverkehr außer Acht, ist der Radverkehrsanteil in Konstanz mehr als dreimal so hoch wie im Landesdurchschnitt.
Konstanz erhält als erste Kommune überhaupt den 2020 eingeführten Staatspreis in Silber für hervorragende Radverkehrsförderung. Singen ist die erste Stadt – nach den Landkreisen Karlsruhe und Lörrach – die den Staatspreis in Bronze erhält.
Uli Burchardt, Oberbürgermeister der Stadt Konstanz, sieht den Erfolg der Radverkehrsförderung nicht zuletzt im guten Zusammenspiel von Verwaltung, Politik und Bürgerschaft: „Die Menschen in Konstanz fahren gerne und viel und gerne Rad. Wir als Verwaltung und als Gemeinderat treiben diese Entwicklung ganz gezielt voran. Wir dürfen und werden uns jedoch nicht auf unseren Lorbeeren ausruhen. 2035 wollen wir als Stadt weitgehend klimaneutral sein. Dafür müssen wir weiter an der Verkehrswende arbeiten – und das Fahrrad ist dabei eine ganz zentrale Säule.“
Stadt Singen baut Fahrradinfrastruktur
Die Stadt Singen zeigt, dass Radverkehrsförderung auch dann erfolgreich sein kann, wenn der Radverkehr noch keine lange Tradition hat. Bürgermeister Bernd Häusler betonte: „Singen ist eine junge, moderne Stadt im Wandel. Deshalb setzen wir auf innovative und schnell umsetzbare Lösungen für den Radsport. Am größten Engpass für Radfahrer am Rande der Innenstadt werden wir in einer mehrmonatigen Testphase mit einer Pop-up-Maßnahme die Verkehrssicherheit verbessern. Wir wollen, dass das Radfahren in Singen für die Bürgerinnen und Bürger in Zukunft noch attraktiver wird. Nur mit einer deutlichen Steigerung des Radverkehrs werden wir die Verkehrswende und damit das Ziel der Klimaneutralität bis 2035 erreichen können.“
Der Landespreis „Fahrradfreundliche Kommune“ wird im Rahmen des Fahrradkongresses am 1. Juni 2022 im Kongresszentrum Rosengarten in Mannheim an die Städte Konstanz und Singen verliehen. Neben dem Zertifikat erhalten die Städte ein Fahrradzählgerät, an dem sich die positive Entwicklung des Radverkehrs ablesen lässt.
Auszeichnung für vorbildliche Radsportförderung
Seit 2011 werden Städte, Gemeinden und Landkreise mit vorbildlicher Radverkehrsförderung mit dem Zertifikat „Fahrradfreundliche Kommune“ ausgezeichnet. Seit 2020 gibt es eine differenzierte Verleihung des Gold-, Silber- oder Bronze-Status. Eine Mitgliedschaft im ist erforderlich Arbeitsgemeinschaft Fahrrad- und fußgängerfreundlicher Kommunen in Baden-Württemberg e. V. (AGFK-BW).
Die antragstellenden Kommunen müssen unter anderem nachweisen, dass sie über konkrete konzeptionelle Grundlagen, eine gut ausgebaute Infrastruktur und Aktivitäten im Bereich Kommunikation und Verkehrssicherheit verfügen. Auch die finanzielle und personelle Ausstattung der Radverkehrsförderung wird in die Bewertung einbezogen. Der anspruchsvolle Testkatalog orientiert sich an den Handlungsfeldern der RadverkehrsSTRATEGIE Baden-Württemberg.
Als „fahrradfreundliche Städte“ sind derzeit anerkannt: Freiburg (2011, rezertifiziert 2017), Karlsruhe (2011, rezertifiziert 2017), Offenburg (2011, rezertifiziert 2017), Heidelberg (2012, rezertifiziert 2018), Kirchheim unter Teck (2012, rezertifiziert 2018), Mannheim (2017) und Heilbronn (2019), Konstanz (Silber 2021), Singen (Bronze 2021). Als „fahrradfreundliche Kreise“ wurden der Kreis Göppingen (2013, Rezertifizierung 2019), der Kreis Karlsruhe (Bronze 2020) und der Kreis Lörrach (Bronze 2020) ausgezeichnet.
Inspiriert von Landesregierung BW