Die Stuttgarter Straßenbahnen AG (SSB) in Stuttgart reagiert auf die angespannte Wohnsituation für Auszubildende in der Stadt, indem sie in den kommenden Wochen drei Wohngemeinschaften für Auszubildende und duale Studierende eröffnet. Mit dieser Maßnahme möchte die SSB als Arbeitgeber attraktiver werden und jungen Menschen die Möglichkeit bieten, zu bezahlbaren Preisen in zentrumsnahen und großzügigen Wohnungen zu leben.
Die Idee hinter den Azubi-WGs ist, dass die SSB AG in den nächsten Jahren einen Anstieg an Auszubildenden und dualen Studierenden erwartet, da viele ältere Mitarbeiter demnächst in Rente gehen. Der Ausbildungsleiter der SSB, Andreas Bögner, betont, dass die Bereitstellung von Wohnraum die Attraktivität des Unternehmens als Arbeitgeber steigern kann. Die Zimmer in den WGs sollen möbliert sein und voraussichtlich zwischen 350 und 400 Euro kosten, was im Vergleich zu den durchschnittlichen Mietpreisen für WG-Zimmer in Stuttgart aus dem Vorjahr als erschwinglich angesehen wird.
Es steht noch nicht fest, welche neun Azubis und Studierenden die Zimmer in den WG beziehen werden. Die Auswahlkriterien sollen gemeinsam mit dem Betriebsrat festgelegt werden, wobei beispielsweise die Entfernung zwischen dem Heimatort der Bewerber und Stuttgart berücksichtigt wird. Die SSB sieht die Wohnungen als attraktives Angebot, das mit den Ausbildungsgehältern der Auszubildenden und dualen Studierenden in Einklang steht. Laut Unternehmensangaben verdienen Auszubildende bei der SSB je nach Lehrjahr und Ausbildungsprogramm zwischen rund 1.220 Euro und rund 1.470 Euro.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Region Stuttgart betrachtet den Wohnungsmangel als ernsthaftes Problem für Arbeitgeber in der Region. Die hohen Mietpreise in Ballungsräumen wie Stuttgart erschweren die Suche nach geeigneten Auszubildenden, was dazu führt, dass Unternehmen vermehrt selbst aktiv werden, um ihren Mitarbeitern bei der Wohnungssuche zu helfen oder geeignete Objekte zur Weitervermietung an ihre Auszubildenden anzumieten.