Die Fußball-EM in Deutschland steht kurz bevor, mit dem Auftaktspiel zwischen Deutschland und Schottland in München am 14. Juni. Insgesamt gibt es zehn Austragungsorte in Deutschland, wovon vier in NRW liegen. Zur Gewährleistung der Sicherheit arbeiten im Hintergrund Tausende Polizisten intensiv, um sich auf alle Eventualitäten vorzubereiten. Das Lagezentrum für die Sicherheit aller Austragungsorte befindet sich in Neuss, wo die Polizei ein neues Zentrum eingerichtet hat.
Neuss wurde aufgrund seiner günstigen Lage ausgewählt, da NRW über umfangreiche Erfahrung mit der Sicherheit bei Fußballspielen verfügt und die Stadt für Sicherheitsexperten aus ganz Europa leicht erreichbar ist. Eine Polizeischule in Neuss, die bereits seit Jahren besteht, wurde für zwei Millionen Euro umgebaut und verfügt unter anderem über einen 40 Quadratmeter großen Bildschirm, auf dem sämtliche Sicherheitsinformationen für alle Austragungsorte in Echtzeit zusammenlaufen.
In dem Lagezentrum in Neuss hat die Polizei kürzlich den Ernstfall geprobt, wobei verschiedene Szenarien durchgespielt wurden. Laut dem NRW-Innenministerium verliefen die Übungen reibungslos. Es wurden potenzielle Bedrohungen wie Anschlagspläne oder Ausschreitungen von Hooligans simuliert, um die Effektivität der Kommunikationswege zu überprüfen und sicherzustellen, dass die Polizei schnell die richtigen Entscheidungen treffen kann. NRW-Innenminister Reul betont, dass Großveranstaltungen wie die Fußball-EM schnell ins Visier von Extremisten geraten können und die Sicherheitslage im Vergleich zur WM 2006 eine andere ist.