Die International Federation of Robotics (IFR) hat jüngst das Jahrbuch „World Robotics 2024“ veröffentlicht, das von bedeutendem Interesse für die Robotikbranche ist. Laut dem Bericht sind die Verkaufszahlen professioneller Service-Roboter weltweit um 30 % auf über 205.000 Einheiten gestiegen. Der größte Teil dieses Marktes entfällt mit rund 80 % auf den asiatisch-pazifischen Raum, während Europa einen Anteil von etwa 16 % und der amerikanische Kontinent lediglich 4 % ausmacht. Die steigende Akzeptanz und der Einsatz von Service-Robotern zeigen sich insbesondere in Bereichen wie Transport, Logistik, Hotel- und Gastgewerbe sowie in der Medizin.
In Stuttgart, wo innovative Unternehmen und Forschungseinrichtungen eng verzahnt sind, ist diese Entwicklung besonders relevant. Die Region hat sich als ein Zentrum für Robotik und Automatisierung profiliert, nicht zuletzt durch die enge Zusammenarbeit mit Institutionen wie dem Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) und dem Fraunhofer Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA). Diese Einrichtungen sind nicht nur aktiv an der Forschung in den Bereichen Service-Robotik und Automatisierung beteiligt, sondern tragen auch zur Ausbildung und Qualifizierung von Fachkräften bei, die für die Bedienung solcher Technologien benötigt werden.
Die Tatsache, dass der Absatz im Bereich Transport und Logistik um 35 % gestiegen ist, ist besonders bedeutend für eine Stadt wie Stuttgart, die als wichtiger Verkehrsknotenpunkt und Industriezentrum fungiert. Mit Unternehmen, die sich auf Logistik und Warenverteilung spezialisieren, könnte der Einsatz von Service-Robotern, die beispielsweise beim Be- und Entladen unterstützen, den Betrieb effizienter gestalten und dem Fachkräftemangel entgegenwirken.
Darüber hinaus könnte die wachsende Nachfrage nach Robotern im Hotel- und Gastgewerbe auch in der Stuttgarter Gastronomie und Hotellerie an Bedeutung gewinnen. Hier sind Roboter als mobile Assistenten zur Informationsbereitstellung oder zur Unterstützung bei der Essenszubereitung potenziell eine interessante Lösung, um den wachsenden Erwartungen der Gäste gerecht zu werden.
Die folgende Tabelle bietet einen Überblick über die verschiedenen Anwendungsbereiche von Service-Robotern sowie deren Verkaufszahlen:
| Anwendungsbereich | Verkaufszahlen (2023) | Wachstumsrate (%) |
|---|---|---|
| Transport und Logistik | 113.000 | 35 |
| Hotel- und Gastgewerbe | 54.000 | 31 |
| Landwirtschaft | 20.000 | 21 |
| Reinigungsrobotik | 12.000 | 4 |
| Medizinrobotik | 6.100 | 36 |
Stuttgart hat in der Vergangenheit immer wieder als Vorreiter in Technologien geglänzt. Historisch betrachtet war die Stadt bedeutend bei der Entwicklung von Automobiltechnologien und könnte sich durch die Integration von Robotik in verschiedene Sektoren erneut an die Spitze der technologischen Entwicklung setzen. Angesichts der Herausforderungen, die der demografische Wandel und der Fachkräftemangel mit sich bringen, könnte die Robotik eine entscheidende Rolle dabei spielen, die Wettbewerbsfähigkeit der Region aufrechtzuerhalten und zu stärken.
Die Präsenz von 83 Unternehmen im Bereich der Service- und Medizinrobotik in Deutschland zeigt zudem das Potenzial, das diese Branche bietet. Ein fortlaufender Dialog zwischen Unternehmen, Forschungseinrichtungen und der Politik wird entscheidend sein, um die Integration dieser Technologien voranzutreiben und die dazugehörigen Herausforderungen zu meistern.
Die Daten des Jahresberichts verdeutlichen nicht nur das Wachstum in der Robotikbranche, sondern auch die Notwendigkeit, diesen Wandel aktiv zu gestalten und die Potenziale der neuen Technologien für eine zukunftsorientierte Wirtschaft in Stuttgart zu erkennen und zu nutzen.
Quelle: The International Federation of Robotics / ots
