Bildung & Wissenschaft

Schulen stärken Katastrophenschutz

Frühe Einbindung von Kindern und Jugendlichen in den Katastrophenschutz

Bei der Vorbereitung auf mögliche Krisensituationen spielt die frühzeitige Einbindung von Kindern und Jugendlichen eine bedeutende Rolle. Um dieses Ziel zu erreichen, werden ab dem kommenden Schuljahr Einsatzkräfte an Schulen eingesetzt, um den Schülern das notwendige Wissen für den Ernstfall zu vermitteln.

Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl betonte bei der Auftaktveranstaltung „Katastrophenschutz an Schulen“ in der Hanfbachschule in Möglingen die Wichtigkeit einer breit aufgestellten Katastrophenschutzstrategie. Neben einem gut organisierten Katastrophenschutz sei es entscheidend, die Bevölkerung, insbesondere die Kinder und Jugendlichen, dabei zu unterstützen, sich selbst im Katastrophenfall schützen zu können. Durch die Vermittlung von Wissen solle den Schülern geholfen werden, in entsprechenden Situationen instinktiv das Richtige zu tun und dadurch Sicherheit zu schaffen.

Auch Kultusministerin Theresa Schopper betonte die Bedeutung der Vermittlung grundlegender Kompetenzen zum Katastrophenschutz. Im Falle einer Naturkatastrophe wie einer Überflutung, eines Sturms oder eines Stromausfalls sei es wichtig, auf das notwendige Basiswissen zurückgreifen zu können.

Die zentrale Auftaktveranstaltung des Projekts „Katastrophenschutz an Schulen“ fand an der Hanfbachschule in Möglingen statt. Als nächster Schritt wird ab dem Schuljahr 2023/2024 jährlich und landesweit ein Aktionstag an allen weiterführenden Schulen abgehalten. An diesem Tag erhalten die Schülerinnen und Schüler Einblicke in die Praxis der Einsatzkräfte von Feuerwehren und Bevölkerungsschutz. Die Lehrerinnen und Lehrer arbeiten gemeinsam mit den Einsatzkräften an der Gestaltung dieses Praxiseinblicks. Der Aktionstag bietet auch eine gute Gelegenheit, die Organisationen und das Ehrenamt im Katastrophenschutz kennenzulernen. Bereits bei der heutigen Auftaktveranstaltung konnten die Schülerinnen und Schüler direkten Kontakt zu den ehrenamtlichen Helfern aufnehmen. Dabei wurden im Außenbereich der Schule verschiedene Szenarien wie die Verwendung eines Tragetuchs oder die Personensuche mit Rettungshunden vorgestellt. Der Fokus lag dabei auf der kindgerechten Vermittlung von Wissen sowie der Sensibilisierung für Themen im Bereich Katastrophenschutz und der langfristigen Stärkung der Selbsthilfefähigkeit. Ein Beispiel dafür, wie schnell man selbst in eine solche Situation geraten kann, wurde durch das jüngste Hochwasser im Ahrtal gezeigt.

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Zusätzlich erhalten die Lehrkräfte ab dem Schuljahr 2023/2024 Unterrichtsmaterialien, die speziell für das Verhalten im Katastrophenfall entwickelt wurden und altersgerecht aufbereitet sind. Diese Materialien werden auf der Internetseite des Zentrums für Schulqualität und Lehrerbildung (ZSL) und dem Landesbildungsserver zur Verfügung gestellt. Ergänzt werden sie durch kurze Filmclips, die sich an den Unterrichtsinhalten orientieren. Bei der Entwicklung dieser Materialien hat das Innenministerium mit der Filmakademie in Ludwigsburg zusammengearbeitet.

Das Projekt „Katastrophenschutz an Schulen“ umfasst auch die Verteilung von Informationsflyern an Schülerinnen und Schüler, die praktische Hinweise enthalten und zu gemeinsamen Gesprächen in den Familien anregen sollen. Diese Informationsmaterialien wurden bereits im aktuellen Schuljahr ausgegeben.

Die frühzeitige Einbindung von Kindern und Jugendlichen in den Katastrophenschutz ist ein wichtiger Schritt, um ihre Sicherheit und Selbsthilfefähigkeit in Notsituationen zu fördern. Die Vermittlung von Wissen und die praktische Auseinandersetzung mit dem Thema stärken das Bewusstsein für mögliche Gefahren und schaffen eine solide Basis für das richtige Handeln im Ernstfall. Durch die kontinuierliche Zusammenarbeit von Einsatzkräften, Lehrkräften und Schülern wird das Projekt „Katastrophenschutz an Schulen“ einen nachhaltigen Beitrag zur Stärkung des Katastrophenschutzes leisten.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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