Deutschland

Scholtz besucht Japan, um die Wirtschafts- und Verteidigungsbeziehungen zu festigen

TOKIO (AP) – Bundeskanzler Olaf Scholz und der japanische Premierminister Fumio Kishida hielten am Samstag die erste Runde der Regierungskonsultationen in Tokio ab, um die Wirtschafts- und Verteidigungsbeziehungen in einer globalen Landschaft zu stärken, die von Chinas wachsendem Einfluss und dem Krieg in der Ukraine dominiert wird.

Scholz brachte sechs seiner Minister zu Gesprächen mit japanischen Amtskollegen, um die Zusammenarbeit in der Wirtschaft und der nationalen Sicherheit in der Indo-Pazifik-Region sowie andere globale Themen zu vertiefen, darunter Chinas Durchsetzungsvermögen bei der Durchsetzung seiner maritimen territorialen Ansprüche und seine engeren Beziehungen zu Russland.

„Ich glaube, dass die Regierungskonsultation ein Sprungbrett sein wird, um die Zusammenarbeit zwischen Japan und Deutschland noch enger zu machen“, sagte Kishida in seiner Eröffnungsrede auf dem Treffen. Kishida sagte, der Schwerpunkt der Gespräche liege auf der wirtschaftlichen Sicherheit, der indo-pazifischen Region, Russlands Krieg gegen die Ukraine und anderen gemeinsamen Anliegen.

WERBUNG

Deutschland hat mit mehreren Ländern einen ähnlichen Rahmen für „Regierungskonsultationen“. Von den 17 Mitgliedern des Scholtzschen Kabinetts reisen sechs mit ihm, darunter Wirtschafts-, Finanz-, Außen-, Innen-, Verkehrs- und Verteidigungsminister.

Die beiden Verteidigungsminister trafen getrennt zusammen und bekräftigten das fortgesetzte Engagement der Bundeswehr im Indopazifik-Raum und die verstärkte militärische Zusammenarbeit beider Länder.

Der japanische Verteidigungsminister Yasukazu Hamada und sein deutscher Amtskollege Boris Pistorius vereinbarten, künftige regionale Einsätze der Bundeswehr eng abzustimmen und gemeinsame Übungen zu intensivieren. Sie einigten sich auch darauf, einen rechtlichen Rahmen zu suchen, um verstärkte gemeinsame Verteidigungsaktivitäten sowie die Zusammenarbeit bei Verteidigungsausrüstung und -technologie zu erleichtern, sagte das japanische Verteidigungsministerium in einer Erklärung.

Japan hat angesichts wachsender Bedrohungen durch China und Nordkorea die militärische Zusammenarbeit über seinen Hauptverbündeten, die Vereinigten Staaten, hinaus ausgeweitet und Partnerschaften mit Australien, Großbritannien, europäischen und südostasiatischen Nationen aufgebaut. Die Regierung von Kishida verabschiedete im vergangenen Jahr eine neue nationale Sicherheitsstrategie, in deren Rahmen Japan Langstrecken-Marschflugkörper stationiert, um seine Rückschlagfähigkeit zu stärken, ein großer Bruch mit dem Nachkriegsprinzip des Landes, das nur auf Selbstverteidigung beruht.

Siehe auch  Biowetter Neumünster heute: Auswirkungen von Pollenflug und Wetterfühligkeit am 08.07.2023

WERBUNG

Scholtz besuchte letztes Jahr Japan, bevor er nach China ging, und legte Wert darauf, Deutschlands Wirtschaftsbeziehungen mit Tokio über Peking zu stellen. Scholz drängt auf eine Diversifizierung der Handelspartner Deutschlands und spricht sich gegen eine vollständige Abkoppelung von China aus.

Japan sucht zusammen mit den Vereinigten Staaten nach Wegen, um dem zunehmenden wirtschaftlichen Einfluss Chinas in der Region standzuhalten. Tokio will auch die wirtschaftliche Sicherheit mit anderen Demokratien in Bereichen wie Lieferketten und dem Schutz sensibler Technologien stärken, offenbar als Gegenpol zu China.

Aber Japan, das ein wichtiger Verbündeter der USA und ein wichtiger Handelspartner Chinas ist, befindet sich in einer heiklen Situation und muss seine Position zwischen den beiden Supermächten ausbalancieren.

Für Deutschland war China 2021 das sechste Jahr in Folge der größte Handelspartner, da die Geschäftsbeziehungen trotz angespannter politischer Beziehungen florierten.

___

Zu diesem Bericht haben die assoziierten Pressejournalisten Geir Moulson in Berlin, Haruka Nuga und Chisato Tanaka in Tokio beigetragen.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

Ähnliche Artikel

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"