In einer bedeutenden Entscheidung erhalten sieben Gemeinden in Deutschland neue Zusatznamen, um ihre kulturellen Besonderheiten und historischen Erbgüter hervorzuheben. Dies gilt unter anderem für die Gemeinde Schiltach im Kreis Rottweil, die künftig als Flößerstadt bekannt sein wird. Diese Bezeichnung ist besonders passend, denn seit Jahrhunderten werden in Schiltach Flöße hergestellt, die historisch für den Holztransport eine entscheidende Rolle spielten.
Der Bürgermeister von Schiltach, Thomas Haas, der parteilos ist, äußerte sich optimistisch über diese Entwicklung. Er betonte, wie wichtig es sei, dass die Einwohner ihrer Stadt stolz sind. „Es ist wichtig, dass die Leute auch ein bisschen stolz auf ihre Stadt sind“, erklärte Haas. Die Einführung des Zusatznamens könnte das Gemeinschaftsgefühl der Bürger stärken und gleichzeitig das Interesse an der Gemeinde fördern.
Die reformierte Gemeindeordnung
Die Möglichkeit für Gemeinden, Zusatznamen zu vergeben, wurde durch eine Änderung der Gemeindeordnung vor vier Jahren erleichtert. Diese Reform ermöglicht es den Kommunen, ihren einzigartigen Charakter durch zusätzliche Bezeichnungen zu unterstreichen. Aktuell tragen bereits 120 Städte, Gemeinden und Ortsteile einen Zusatznamen. Dies könnte auch die lokale Wirtschaft ankurbeln, da ein engerer Bezug zu den kulturellen Eigenheiten oft zu einem Anstieg des Tourismus führt.
Diese Maßnahme zur Einführung von Zusatznamen ist nicht nur ein Schritt zur Identitätsförderung, sondern könnte auch dazu beitragen, das kulturelle Erbe der Gemeinden insgesamt zu bewahren. Wenn die Bewohner und Besucher eine stärkere Verbindung zu den lokalen Traditionen und Geschichten spüren, könnte das zu einer Renaissance des Interesses an den vielseitigen Angeboten der Gemeinden führen.
Die erhaltenen Zusatznamen sind nicht nur eine einfache Aufwertung; sie spiegeln auch die Geschichte und die Traditionen wider, die mit den jeweiligen Orten verbunden sind. Im Fall von Schiltach wird das Bild der Flößerstadt den historischen Wert und die Tradition des Holzhandels in der Region intensivieren, etwas, das sowohl bei Einheimischen als auch bei Touristen auf Resonanz stoßen dürfte.
Die Entscheidung, Zusatznamen einzuführen, zeigt, dass Kommunen bestrebt sind, ihren eigenen Charakter zu definieren und die einzigartigen Elemente ihrer Kultur in den Vordergrund zu stellen. Dies ist eine willkommene Entwicklung, die den Gemeinden eine zusätzliche Plattform bietet, um sich auf der touristischen Landkarte zu positionieren und gleichzeitig die Verbundenheit mit ihrer Geschichte zu stärken. Mehr Informationen zu diesem Thema, insbesondere zu den weiteren betroffenen Gemeinden, finden sich in einem Artikel auf www.faz.net.