Russland hat mit „Gegenmaßnahmen“ gedroht, nachdem Finnland offiziell der Nato beigetreten ist.
Finnland wurde in einer Zeremonie im NATO-Hauptquartier in Brüssel das 31. Mitglied des Militärbündnisses.
Der Schritt beendet die jahrzehntelange finnische Neutralität und verlängert die Länge der direkten Grenze der Nato zu Russland um mehr als das Doppelte.
Der finnische Außenminister Pekka Haavisto schloss den Beitrittsprozess ab, indem er dem US-Außenminister Antony Blinken ein offizielles Dokument überreichte.
Finnlands Flagge wurde entrollt und andere Außenminister der Allianz, die zu einem jährlichen Gipfeltreffen im Hauptquartier anwesend waren, gratulierten ihrem neuesten Verbündeten.
„Wir heißen Finnland in der Allianz willkommen“, sagte Nato-Generalsekretär Jens Stoltenberg.
Dmitri Peskow, Sprecher des Kremls, sagte, der Schritt sei ein „Eingriff in unsere Sicherheit und die nationalen Interessen Russlands“ und Russland werde aufmerksam auf Nato-Einsätze im Land achten.
Er fügte hinzu, dass „der Kreml glaubt, dass dies die jüngste Verschärfung der Situation ist, und dies zwingt uns, Gegenmaßnahmen zu ergreifen … in taktischer und strategischer Hinsicht.“
Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu sagte, der Schritt erwecke die Aussicht auf eine weitere Eskalation des Krieges in der Ukraine.
Herr Stoltenberg hatte zuvor angemerkt, dass Wladimir Putin die Nato-Erweiterung als eine Rechtfertigung für seine Invasion angeführt hatte, dass Finnland aber nicht beigetreten wäre, wenn der Krieg nicht stattgefunden hätte.
„Er bekommt genau das Gegenteil [ of what he wants]… Heute wird Finnland und bald auch Schweden vollwertiges Mitglied der Allianz“, sagte er.
Finnland teilt eine 832-Meilen-Grenze mit Russland. Es hat seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs einen streng blockfreien Status verfolgt, um herzliche Beziehungen zu Moskau aufrechtzuerhalten, entschied sich jedoch, diese Politik aufzugeben, nachdem Russland letztes Jahr in die Ukraine einmarschiert war.
Russland hatte bereits am Montag angekündigt, seine Militäreinsätze im Nordwesten des Landes zu verstärken.
Quelle: The Telegraph
