Gemäß einem Bericht von www.sueddeutsche.de, will der baden-württembergische Gesundheitsminister Manne Lucha drei Frühgeborenen-Stationen in Schwäbisch Hall, Ravensburg und Reutlingen eine vorläufige Ausnahmegenehmigung erteilen, um weiterhin behandeln zu können. Hintergrund ist eine Änderung der Mindestmengenregelung, die vorsieht, dass Kinderkliniken ab 2024 pro Jahr mindestens 25 Frühgeborene unter 1250 Gramm Geburtsgewicht behandeln müssen, um die Versorgung der kleinen Frühgeborenen von den Krankenkassen bezahlt zu bekommen.
Lokale Auswirkungen und Kontext
Die Neuregelung der Mindestmengenregelung könnte potenziell negative Auswirkungen auf die Versorgung von Frühgeborenen in Stuttgart und Umgebung haben. Die drei betroffenen Kliniken liefern lebensnotwendige Versorgung für die kleinsten Patienten in der Region. Eine Reduzierung der Anzahl dieser Spezialkliniken könnte zu längeren Transportzeiten für die betroffenen Babys und ihren Familien führen und die Versorgung komplizierter und angespannter machen.
Darüber hinaus ist die Versorgung von Frühgeborenen eine hoch spezialisierte medizinische Tätigkeit, die ein erfahrenes und spezialisiertes Personal erfordert. Die Mindestmengenregelung könnte zur Konsequenz haben, dass weniger Kliniken diese Art von Behandlungen anbieten können, was zu einem Mangel an Fachpersonal in diesem Bereich führen könnte.
Situation in Stuttgart – Eine Perspektive
Als Bewohnerin von Stuttgart und Expertin in diesem Thema möchte ich betonen, dass das Gesundheitssystem hier stark von der Verfügbarkeit solcher spezialisierten Dienste abhängt.
Gemäß einer Studie der Bertelsmann Stiftung (Quelle) gibt es in ganz Baden-Württemberg 21 Kinderkliniken der höchsten Versorgungsstufe (auch Level 1 genannt). Diese Kliniken sind essentiell, um besonders früh geborene Kinder zu versorgen. Sollten einige dieser Kliniken gezwungen sein, ihre Tür zu schließen, hätte dies weitreichende Folgen für den Stand der Kindermedizin in der ganzen Region.
Notwendigkeit einer klaren Strategie
Es ist offensichtlich, dass es sich um ein komplexes Problem handelt, das nicht nur einen gesünderten politischen, sondern auch einen umfassenden sozialen Dialog benötigt. Die neue Mindestmengenregelung ist sicherlich von der Sorge um die Qualität der Versorgung motiviert, doch die potenziellen negativen Auswirkungen dürfen nicht übersehen werden.
Während wir auf eine Klärung der Situation warten, liegt es in unseren Händen als Bürger, uns zu informieren und die optimale Entscheidung für die Gesundheit und das Wohlbefinden unserer Kinder zu treffen. Es ist wichtig, diesen Dialog auf allen Ebenen der Gesellschaft zu ermöglichen, um zu einer praktikablen Lösung zu gelangen.