Internationale Konferenz „Progress in Biogas VI“ an der Universität Hohenheim: Bedeutung und Herausforderungen der Biogasproduktion im Energiewandel
Stuttgart – Vom 2. bis 4. September 2024 findet an der Universität Hohenheim die internationale Konferenz „Progress in Biogas VI“ statt. Ziel dieser Veranstaltung ist der Austausch über neueste Forschungsergebnisse, Best Practices und Erfahrungen im Bereich Biogas. Die Konferenz wird vom Internationalen Biogas und Bioenergie Kompetenzzentrum (IBBK) ausgerichtet und erhält Unterstützung vom Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz sowie dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft.
Minister Peter Hauk betonte anlässlich der Pressemitteilung die zentrale Rolle, die Biogas als erneuerbarer Energieträger während des Übergangs zu einer nachhaltigen Energiezukunft spielt. „Biomethan ist einer der wenigen erneuerbaren Energieträger, der bereits heute in relevanten Mengen zur Verfügung steht“, sagte Hauk. Während die Welt zunehmend auf Wind- und Sonnenenergie setzt, ist Biogas eine verlässliche und speicherfähige Energiequelle, die auch in Zeiten geringer erneuerbarer Einspeisung zur Verfügung steht.
Eine der wichtigsten Herausforderungen, die sich auf der Konferenz zeigen wird, ist die bevorstehende Kürzung der Förderung nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG). Laut Hauk stehen Landwirte und Biogasanlagenbetreiber vor der Aufgabe, ohne staatliche Unterstützung weiterzuarbeiten. Dies könnte bedeutende Auswirkungen auf die Biogasproduktion und die damit verbundenen regionalen Wertschöpfungsketten haben. Der Minister und die Konferenzteilnehmer sehen es daher als dringende Aufgabe an, neue Wege zur Förderung und Weiterentwicklung der Biogasproduktion zu finden.
Ein wichtiges Ziel der baden-württembergischen Regierung ist die Erreichung der Netto-Treibhausgasneutralität bis 2040. Minister Hauk hob hervor, dass Biogasanlagen mehr als nur Energiequellen sind: Sie könnten auch als Multiproduktionsstätten für Düngemittel und andere chemische Produkte dienen, was die Ressourcennutzung zusätzlich optimieren würde.
Die Schwerpunkte der Konferenz umfassen unter anderem die Aufbereitung von Substraten für die Biogaserzeugung, Technologien zur Umwandlung von Biogas in Biomethan sowie Ansätze zur flexible Stromproduktion, um die Schwankungen aus Wind- und Solaranlagen auszugleichen. Diese Themen stehen im Kontext einer sich schnell verändernden Energiebranche, in der Flexibilität und Effizienz zunehmend gefordert werden.
Die internationalen Akteure, die an der Konferenz teilnehmen, haben die Gelegenheit, innovative Ansätze aus der Biogasforschung auf globaler Ebene zu diskutieren und voneinander zu lernen. Die Ergebnisse könnten weitreichende Auswirkungen auf die zukünftige Biogasstrategie Baden-Württembergs sowie auf bundesdeutsche und europäische Bioenergiestrukturen haben.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Konferenz „Progress in Biogas VI“ eine wichtige Plattform für den wissenschaftlichen Austausch und die Entwicklung neuer Strategien im Bereich der Biogasproduktion ist. Die Herausforderung, die durch das Wegfallen von Förderungen für Landwirte und Anlagenbetreiber entstehen könnte, muss dabei unbedingt im Blick gehalten werden, um die wertvollen Beiträge der Biogastechnologie zur Energieversorgung und zum Klimaschutz auch in Zukunft sicherzustellen.