Waiblingen

Porsche senkt Geschäfte wegen Aluminium-Lieferengpässen

Porsche senkt überraschend die Umsatzprognose für 2023 auf 39 bis 40 Milliarden Euro, da Überschwemmungen bei einem Aluminiumzulieferer zu erheblichen Lieferengpässen führen, was drohende Produktionsstillstände in Stuttgart zur Folge haben könnte.

Die Automobilindustrie steht vor neuen Herausforderungen, da die Auswirkungen von Naturkatastrophen die Lieferketten erheblich belasten. Ein aktuelles Beispiel ist die überraschende Prognosesenkung des Sportwagenbauers Porsche, die auf Überschwemmungsschäden bei einem seiner Aluminiumzulieferer zurückzuführen ist.

Lieferengpässe aufgrund von Naturereignissen

Im Zuge der Zerstörung einer Produktionsstätte eines bedeutenden europäischen Aluminiumlieferanten sieht sich Porsche gezwungen, seine Umsatzprognose für das laufende Geschäftsjahr nach unten zu korrigieren. Der neue erwartete Umsatz liegt nun zwischen 39 und 40 Milliarden Euro, was unter den vorhergesehenen 40 bis 42 Milliarden Euro liegt, die das Management unter der Führung von Oliver Blume angestrebt hatte.

Auswirkungen auf die Produktion

Porsche informierte, dass die Lieferprobleme vorrangig Karosseriebauteile betreffen, die aus Aluminium gefertigt werden und in allen Fahrzeugbaureihen des Unternehmens zum Einsatz kommen. Diese Engpässe könnten zu Produktionsstillständen führen, die mehrere Wochen andauern können. Das Unternehmen erwartet, dass die Verzögerungen in der Produktion und Auslieferung nicht vollständig kompensiert werden können, was auf lange Sicht negative Folgen für das Geschäft haben könnte.

Prognoseanpassungen und operative Rendite

In Anbetracht dieser Situation korrigiert Porsche ebenfalls seine Erwartungen hinsichtlich der operativen Rendite, die jetzt zwischen 14 und 15 Prozent liegen soll. Zuvor hatte Porsche eine Marge zwischen 15 und 17 Prozent angestrebt. Diese Anpassungen erfolgen zu einem Zeitpunkt, an dem das Unternehmen bereits geschwächte Ziele für 2024 aufgrund geplanter Modellwechsel verzeichnete, die hohe Anfangskosten verursachen.

Verkäufe im Vorjahr sinken

Zusätzlich wird Porsche am 24. Juli die Verkaufszahlen für das erste Halbjahr veröffentlichen. Es wird erwartet, dass die Automobilmarke die Herausforderungen auf dem wichtigen chinesischen Markt nicht vollständig bewältigen kann, wo der Absatz um ein Drittel gesunken ist. Diese Entwicklung fordert die Automobilhersteller heraus, innovative Lösungen zu finden, um sowohl den Umsatz zu stabilisieren als auch die Produktion aufrechtzuerhalten.

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Die aktuellen Probleme verdeutlichen die Anfälligkeit der globalen Lieferketten für plötzlich auftretende Katastrophen. Porsche und andere Unternehmen müssen jetzt Strategien entwickeln, um ihre Resilienz gegenüber solchen Ereignissen zu stärken und sicherzustellen, dass sie trotz unvorhersehbarer Herausforderungen wettbewerbsfähig bleiben können.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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