In Waiblingen sorgt eine pinkfarbene Bank für Aufsehen. Diese wird bis zur Bundestagswahl in einem Jahr durch die Stadt wandern. Hinter der Aktion steht das Bündnis für Demokratie, das die Bürger dazu einlädt, auf der Bank Platz zu nehmen und ihre Gedanken zur Demokratie zu äußern. Das besondere Element: Eine Herde Ziegen, die zum Geschehen beisteuert.
Am Samstagmorgen besuchten einige Mitglieder des Bündnisses zusammen mit einer Ziegenherde die Weide von Heiner Negele. Die Ziegen, inklusive des majestätischen Moritz, schienen von dem unerwarteten Besuch unbeeindruckt, bis ein neues Objekt auf ihrer Weide platziert wurde: die auffällige Bank. Heiner Negele nutzte die Gelegenheit, um seine Ziegen mit Brot zu füttern und lockte sie um die Bank für ein Freiluft-Fotoshooting.
Aktion zur Visualisierung von Gedanken über Demokratie
Die Aktion hat das Ziel, die Waiblinger dazu zu bewegen, ihre Sichtweisen zu Demokratie und Menschenrechten zu teilen. Teilnehmer sind bereits eingeladen, Statements abzugeben, die zusammen mit ihren Fotos veröffentlicht werden. Die ersten Bilder werden während der Langen Nacht der Demokratie in der Stadtbücherei gezeigt, und die Online-Präsenz auf Facebook und Instagram soll die Reichweite der Aktion erhöhen. Olberbürgermeister Sebastian Wolf sowie Erster Bürgermeister Peter Schäfer haben sich bereits fotografieren lassen und zeigen damit Unterstützung für die Initiative.
Trotz des positiven Engagements gibt es auch Rückschläge. Die Stadtwerke Waiblingen haben beispielsweise einen geplanten Fototermin im Freibad abgelehnt, um politisch neutral zu bleiben. Das Bündnis erhebt aber Fragen, die gerade in der heutigen Zeit wichtig sind: Wie erleben die Bürger Demokratie im Alltag? Was würde man denjenigen sagen, die sich von der Demokratie abwenden?
Das übergeordnete Ziel des Bündnisses für Demokratie ist es, die Zahl der Unterzeichner auf 500 zu erhöhen. Derzeit haben sich rund 160 Einzelpersonen und Gruppen angeschlossen. Renate Rack-Weber ist sich sicher, dass die Aktion eine wichtige Rolle dabei spielen kann, das Anliegen zu verbreiten und gleichzeitig die Gedanken der Bürger zu fördern. Die Ziegenherde, die neben den Aktivitäten agiert, fungiert dabei als interessante Kulisse, die die Aktion noch einprägsamer macht.
Abschließend bleibt zu erwähnen, dass die gemeinsamen Aktivitäten nicht nur den Dialog fördern, sondern auch die Informationsvermittlung über die Rechte der Bürger und die Stärkung der Demokratie im Allgemeinen zum Ziel haben. Der Ziegenbock Moritz hingegen zeigt uns auf fröhliche Weise, dass Demokratie in der Tierwelt genau wie in der Menschenwelt verschiedene Facetten hat – auch wenn er sich selbst oft wie ein Diktator verhält, wenn es um das Futter geht.
Weitere Informationen zur Aktion und dem Bündnis sind auf www.waiblinger-buendnis.de zu finden.
In der Stadtbücherei Waiblingen wird am Mittwoch, den 2. Oktober, von 15 Uhr bis 18.30 Uhr eine kleine Ausstellung gezeigt, die die ersten Fotos aus dieser einzigartigen Aktion dokumentiert. Dort wird auch die Gelegenheit geboten, ins Gespräch mit den Mitgliedern der bürgerschaftlichen Gremien zu kommen.
Zusätzlich steht eine Fotobox zur Verfügung, in der sich die Besucher ablichten lassen können. Diese Bilder und die dazugehörigen Statements sollen später ausgestellt werden.
Für all diejenigen, die an weiteren Veranstaltungen interessiert sind: Am 2. Oktober wird in der Alten Kelter in Winnenden die Fernseh-Korrespondentin Nicola Albrecht zu Gast sein. Sie berichtet von ihren Reisen und Begegnungen entlang der libanesischen Grenze bis ans Rote Meer. Der Eintritt kostet acht Euro.
