Auf der Online-Veranstaltung „Verantwortung in Lieferketten: Regulierung als Risiko und Chance“ wurden die neuen Anforderungen an nachhaltige Lieferketten diskutiert. Der Staat unterstützt die Unternehmen dabei, ihre gesellschaftliche Verantwortung wahrzunehmen und gleichzeitig wettbewerbsfähig zu bleiben.
Vor dem Hintergrund des neuen Deutschen Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz und der von der Europäischen Kommission vorgelegten Richtlinienentwurf zu Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Unternehmen Unternehmen sind künftig gefordert, Risiken entlang globaler Wertschöpfungs- und Lieferketten zu erkennen, richtig einzuschätzen und entsprechende Maßnahmen zu ergreifen. In einem Online-Veranstaltung Am 12. April 2022 wurden die Chancen und Risiken der Regulierung für die Unternehmenspraxis untersucht.
Wirtschaftsminister Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut betonte: „Ich bin davon überzeugt, dass die gelebte soziale Verantwortung einer der entscheidenden Faktoren dafür ist, dass wir auch in Zukunft wettbewerbsfähig bleiben. Um diesen neuen Anforderungen gerecht werden zu können, brauchen unsere Unternehmen jedoch Unterstützung. Sie müssen künftig ihre Lieferketten systematisch bewerten und entsprechende Maßnahmen entwickeln. Genau hier setzt unsere Übungsreihe an ‚global verantwortliches BW‘ Ziel des Programms ist es, Unternehmen Handlungs- und Umsetzungswissen für ein nachhaltiges Supply Chain Management zu vermitteln. „Wir setzen auf die gesellschaftliche Verantwortung unserer Unternehmen und wollen sie mit unserer Initiative unterstützen. Nur dann können unsere Unternehmen ihre gesellschaftliche Verantwortung auch im globalen Handel wirksam wahrnehmen“, so die Ministerin.
Beachten Sie die Balance zwischen Bürokratie und Nachhaltigkeit
Allerdings wies Hoffmeister-Kraut auch darauf hin, dass angesichts der dramatischen internationalen Lage im Zusammenhang mit der noch nicht überwundenen Corona-Pandemie und des inflationären Umfelds zusätzliche Belastungen für Unternehmen genau geprüft werden müssten. „Die Umsetzung von Nachhaltigkeitszielen in der Lieferkette ist richtig und wichtig. Es ist jedoch wichtig, ein Gleichgewicht zwischen bürokratischem Formalismus und den erzielbaren Verbesserungen zu gewährleisten. Denn überhöhte Anforderungen können einen Bumerang-Effekt für Mensch und Umwelt haben“, betonte der Minister. Würden sich insbesondere mittelständische Unternehmen aus Entwicklungs- und Schwellenländern zurückziehen, wäre wenig gewonnen. Mit ihrem dortigen gesellschaftlichen Engagement sind sie unverzichtbar für global verantwortungsvolles Wirtschaften.
Das von der Bundesregierung verabschiedete Lieferketten-Sorgfaltspflichtgesetz tritt am 1. Januar 2023 in Kraft. Es regelt die unternehmerische Verantwortung für die Einhaltung der Menschenrechte in internationalen Wertschöpfungs- und Lieferketten. Die Europäische Kommission hat am 23. Februar 2022 zudem einen Richtlinienentwurf zu den Nachhaltigkeitsverpflichtungen von Unternehmen vorgelegt, die in Umfang und Anforderungen an Unternehmen zum Teil deutlich über das deutsche Lieferkettengesetz hinausgehen.
Praktische Einblicke in nachhaltiges Supply Chain Management
Am Vormittag der Veranstaltung boten Vertreterinnen und Vertreter baden-württembergischer Unternehmen konkrete Praxiseinblicke und Umsetzungsbeispiele im Hinblick auf ein nachhaltiges Lieferkettenmanagement, bevor sich die Podiumsdiskussion am Nachmittag insbesondere mit Entwicklungen im regulatorischen Umfeld aus wirtschaftlicher, politischer und zivilgesellschaftliche Perspektive.
Die Veranstaltung fand im Rahmen der Praxisreihe „Globally Responsible BW – Supply Chains nachhaltig gestalten“ des Ministeriums für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg statt. Ziel des Förderprogramms ist es, kleinen und mittelständischen Unternehmen aus Baden-Württemberg praxisnahes Wissen für das Handeln und die Umsetzung eines nachhaltigen Lieferkettenmanagements zu vermitteln.
Inspiriert von Landesregierung BW