Lantibiotika, die von Staphylokokken produziert werden, sind vielversprechende Hoffnungsträger im Kampf gegen Antibiotikaresistenzen. Diese antimikrobiellen Peptide wirken spezifisch gegen bestimmte Organismengruppen, ohne die gesamte Bakterienflora zu beeinträchtigen. Epilancin A37, ein solches Lantibiotikum, wird gezielt von Staphylokokken gebildet, um ihre Hauptkonkurrenten, die Corynebakterien, zu bekämpfen.
Die Forschungsergebnisse, die im multidisziplinären Fachjournal ISME veröffentlicht wurden, zeigen, dass Epilancin A37 einen besonderen Wirkmechanismus aufweist. Dieser Mechanismus ermöglicht es den Lantibiotika, in die Zellen der Corynebakterien einzudringen, sie von innen heraus anzugreifen und letztendlich abzutöten.
Staphylokokken und Corynebakterien sind wichtige Bestandteile der Mikrobiota in Nase und Haut. Die Forschung legt nahe, dass der Konkurrenzdruck zwischen diesen Bakterienarten die Produktion von Epilancin A37 durch Staphylokokken begünstigt. Diese Erkenntnisse könnten dazu führen, dass Lantibiotika wie Epilancin A37 in Zukunft gezielter eingesetzt werden, um bestimmte Bakterien gezielt zu bekämpfen, ohne dabei die gesamte Mikrobiota zu beeinträchtigen.
Die Studie hebt die Bedeutung von spezifischen Wirkmechanismen bei der Entwicklung neuer antibakterieller Substanzen hervor. Die Forschenden am Institut für Pharmazeutische Mikrobiologie der Universität Bonn am Universitätsklinikum Bonn haben einen wichtigen Beitrag dazu geleistet, wie Lantibiotika wie Epilancin A37 gezielt gegen bestimmte Bakteriengattungen eingesetzt werden können.