Audi: Neuer Chef und Formel-1-Einstieg bleiben bestehen
Der Automobilhersteller Audi hat einen neuen Chef. Markus Duesmann, bisheriger Vorstandsvorsitzender, wird ab dem 1. September durch Gernot Döllner ersetzt. Dies wurde am Donnerstag vom Audi-Aufsichtsrat beschlossen. Duesmann galt als großer Befürworter des geplanten Formel-1-Programms von Audi. Vor seinem Engagement bei Volkswagen war er bereits Entwicklungsleiter für Formel-1-Motoren bei Mercedes und BMW. Trotz seines Ausscheidens wird er den Eintritt von Audi in die Formel 1 weiterhin verfolgen, wenngleich von der Seitenlinie aus.
Sein Nachfolger Döllner ist Maschinenbauingenieur und begann 1993 seine Karriere bei Volkswagen als Doktorand. Danach hatte er verschiedene Führungspositionen bei Porsche inne, unter anderem als Leiter der Produkt- und Konzeptentwicklung sowie als Verantwortlicher der Panamera-Baureihe. Seit 2021 leitet er die Produkt- und Konzernstrategie sowie das Generalsekretariat im Volkswagen-Konzern.
Der Abschied von Duesmann kommt nicht überraschend, da es bereits seit einiger Zeit Berichte über Machtkämpfe hinter den Kulissen gab. Berichten zufolge gab es Meinungsverschiedenheiten mit mehreren anderen Vorständen, bis hin zu einem möglichen „Putschversuch“, den Duesmann vorerst überstanden haben soll.
Um die aufkommenden Spekulationen zu besänftigen, trat Duesmann zusammen mit Volkswagen-Konzernchef Oliver Blume und seinem Nachfolger Döllner vor die Konzernvorstände, um eine friedliche Übergabe zu inszenieren, wie die ‚Frankfurter Allgemeine Zeitung‘ berichtet.
Es ist noch unklar, ob der Wechsel an der Spitze von Audi Auswirkungen auf das Formel-1-Programm haben wird. Es gilt jedoch als unwahrscheinlich, dass der Einstieg abgesagt wird. Der Beschluss, in die Königsklasse des Motorsports einzusteigen, wurde von allen erforderlichen Konzerngremien abgesegnet und ist wahrscheinlich nicht an die Person Duesmann gebunden.
Audi hatte im August 2022 angekündigt, zur Saison 2026 in die Formel 1 einzusteigen. Das schweizerische Sauber-Team wurde als Partnerteam für diesen Einstieg ausgewählt und eine Vereinbarung zur schrittweisen Übernahme der Anteile getroffen. Bereits jetzt kontrolliert Audi 25 Prozent der Sauber-Anteile.