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Neue YouGov-Umfrage deckt Defizite bei sexueller Aufklärung auf: Großes Unwissen zum Thema Notfallverhütung in Deutschland

Seit 2022 ist die Zahl der Schwangerschaftsabbrüche in Deutschland wieder steigend. Doch stellt sich die Frage, wie es um die Aufklärung zur Verhinderung ungewollter Schwangerschaften bestellt ist. Das Marktforschungsunternehmen YouGov hat im Auftrag von Perrigo – dem Originalhersteller der Notfallverhütungsmittel Ulipristalacetat und Levonorgestrel – eine repräsentative Umfrage durchgeführt, um den Wissensstand der deutschen Bevölkerung zur Notfallverhütung und zur Pille Danach zu untersuchen.

Laut der Umfrage werden verschiedene Quellen zur sexuellen Aufklärung genutzt, wie die Schule, Eigeninitiative, Familie, Freunde oder das Internet. Allerdings sind nicht alle Informationen, insbesondere im Internet, seriös und korrekt. Mehr als ein Drittel der Befragten gab an, sich schlecht über das Thema aufgeklärt zu fühlen und konnte keine Methoden zur Verhinderung einer ungeplanten Schwangerschaft benennen.

Die Pille Danach zur Verhinderung einer ungewollten Schwangerschaft ist vielen Menschen nicht ausreichend bekannt. Nur 29 Prozent gaben an, die Pille Danach zu kennen, während ein Großteil der 16- bis 18-Jährigen angab, nicht ausreichend darüber aufgeklärt zu sein. Einige Teilnehmende äußerten Bedenken bezüglich möglicher Nebenwirkungen oder gesundheitlicher Auswirkungen. Besonders besorgniserregend ist, dass fast die Hälfte der Teilnehmenden falsche Vorstellungen über die Wirkweise der Pille Danach hatte.

Die Umfrage zeigt auch, dass das gesellschaftliche Bewusstsein für Notfallverhütungsmethoden ungenügend ist und dass Fehlinformationen zur Pille Danach verbreitet sind. Dies ist vor dem Hintergrund der steigenden Abtreibungszahlen und dem Wechsel von Verhütungsmethoden, wie vom Kondom zur Pille, besonders relevant. Eine mögliche Ursache für das mangelnde Wissen könnte das bestehende Werbeverbot für Hersteller der Pille Danach sein. Eine Aufhebung dieses Verbots könnte die Kommunikation und Aufklärung verbessern und falsche Annahmen korrigieren.

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Die Umfrage ergab außerdem, dass 80 Prozent der Befragten eine proaktive Aufklärung der Hersteller über die Wirkungsweise der Pille Danach für wichtig halten. Nur 8 Prozent würden die Pille Danach als reguläres Verhütungsmittel nutzen. Die YouGov-Umfrage macht zudem deutlich, dass die Pille Danach den Eisprung verschiebt, um eine Schwangerschaft zu verhindern, und keine Abtreibungspille ist.

Die Ergebnisse der Umfrage betonen die Bedeutung einer umfassenden sexuellen Aufklärung und korrekten Informationen über Notfallverhütungsmethoden. Weitere Informationen zur Pille Danach und dem Werbeverbot sind auf der Website www.nurwennichesweiss.de verfügbar.

Tabelle: Nicht vorhanden.



Quelle: Perrigo Deutschland GmbH / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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