Rastatt

Neue PFAS-Filteranlage: Rastatts Trinkwasserversorgung vorbildlich aufgerüstet

Umstellung auf Aktivkohle-Filteranlage im Wasserwerk Ottersdorf zur Sicherstellung der Trinkwasserversorgung in Rastatt

Die Stadtwerke Rastatt haben kürzlich eine Aktivkohle-Filteranlage im erweiterten Wasserwerk Ottersdorf installiert, um per- und polyfluorierte Chemikalien (PFAS) aus dem Grundwasser zu filtern. Diese bahnbrechende Maßnahme markiert einen wichtigen Schritt zur langfristigen Sicherung der Trinkwasserversorgung in Rastatt.

Der Stadtwerke-Geschäftsführer Olaf Kaspryk betonte, dass die Installation dieser Filteranlage einen entscheidenden Meilenstein darstellt und die Trinkwasserversorgung in Notsituationen durch die Bereitstellung von zwei Wasserwerken mit PFAS-Filteranlagen sichert.

Eine besondere Erwähnung fand auch das massive Investment der Stadtwerke und der Stadt Rastatt in den Umbau und die Erweiterung des Wasserwerks Ottersdorf. Rund 8,5 Millionen Euro wurden bisher in das Projekt investiert, um die schädlichen Chemikalien effektiv aus dem Grundwasser zu entfernen. Unterstützung erhielten sie dabei vom Land Baden-Württemberg, das das Vorhaben mit 670.000 Euro finanziell unterstützte.

Einzigartige Aufbereitungstechnik und bundesweite Anerkennung

Die Stadtwerke Rastatt wurden nicht nur für ihre Vorreiterrolle in der Wasseraufbereitung gelobt, sondern auch für ihre herausragende Expertise in der Entfernung von PFAS. Die kombinierte Aufbereitungstechnik aus Enthärtung und Aktivkohlefilteranlage im Wasserwerk Ottersdorf ist laut Experten bislang einzigartig in Deutschland.

Seit der Entdeckung der großflächigen Grundwasserbelastung in Mittelbaden vor über zwölf Jahren haben die Stadtwerke Rastatt kontinuierlich an der Aufbereitung des Wassers gearbeitet und viel Fachwissen aufgebaut. Ihr Engagement wurde kürzlich mit dem bundesweiten Nachhaltigkeitspreis 2024 der Zeitung für Kommunalwirtschaft (ZfK) ausgezeichnet.

Positive Auswirkungen auf die Trinkwasserversorgung

Die aufwendige Sanierung der Trinkwasserversorgung in Rastatt war notwendig, nachdem PFAS in einer Vollanalyse des Wassers entdeckt wurden. Die Stadtwerke haben durch ihre konsequente Arbeit die Wasserversorgung nun wieder sicher aufgestellt. Ihr Einsatz könnte sogar dazu beigetragen haben, dass die EU in Erwägung zieht, PFAS vollständig zu verbieten, und die Trinkwasserverordnung von 2023 strenge Grenzwerte für PFAS vorsieht.

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Ab 2026 sind Trinkwasserversorger verpflichtet, das Wasser auf PFAS zu untersuchen und die festgelegten Grenzwerte einzuhalten. Die Aktivkohle-Filteranlage im Wasserwerk Ottersdorf ist daher nicht nur eine technische Innovation, sondern auch ein wichtiger Schritt zur Sicherstellung einer qualitativ hochwertigen Trinkwasserversorgung in Rastatt für kommende Generationen.

NAG

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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