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Melanie Leupolz: In der Mittagspause mit dem Kinderwagen auf dem Weg zur Frauen-WM

Melanie Leupolz, 29, schiebt in der Mittagspause den Kinderwagen durch die australische Sonne. Sie geht mit ihrem Sohn spazieren, während die deutsche Frauenfußball-Nationalelf sich auf die Weltmeisterschaft vorbereitet. Leupolz und ihr Freund, der ehemalige Fußballstar Sami Khedira, sind im Herbst 2022 Eltern geworden. Obwohl sie keine Details über ihre Partnerschaft teilen will, spricht Leupolz gerne darüber, wie glücklich sie als Mutter ist und welche Erwartungen sie an die bevorstehende WM hat.

In einem Interview mit BILD am SONNTAG erzählt Leupolz, wie es für sie war, nach der Geburt ihres Sohnes wieder in den WM-Kader zurückzukehren. Sie hat das Gefühl, dass sie nie weg war, da sie während der Europameisterschaft im letzten Sommer intensiv mitgefiebert hat und sich als Teil des Teams fühlte. Sie kennt alle Spielerinnen und hatte nie das Gefühl, den Anschluss verpasst zu haben.

Leupolz war immer zuversichtlich, dass sie es schaffen würde, bei der WM dabei zu sein. Obwohl sie während der Schwangerschaft entspannt war, war die reibungslose Rückkehr in den Kader eine angenehme Überraschung für sie.

Um sich während der WM auf den Fußball konzentrieren zu können, hat Leupolz ihre Nanny dabei, die auch bei Chelsea angestellt ist. Der DFB übernimmt die Kosten für Reise und Unterkunft. Die Nanny hilft ihr dabei, den Kleinen zu betreuen, während sie sich auf das Spiel konzentriert. In ihrer freien Zeit verbringt Leupolz gerne Zeit mit ihrem Sohn und spielt mit ihm oder geht spazieren.

Leupolz betont, dass ihr Sohn sie und ihre Mitspielerinnen nicht ablenkt, sondern ihnen ein Lächeln ins Gesicht zaubert. Jede Spielerin möchte gern mit ihm spielen oder ihn knuddeln. Die Nanny und das Team ermöglichen es ihr, sowohl Fußballerin als auch Mutter zu sein.

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Als einzige Mutter im Kader hat Leupolz ein größeres Zimmer bekommen, in dem Platz für ein Kinderbett ist. Um genügend Schlaf zu bekommen, verbringt ihr Sohn zwei Tage vor dem Spiel die Nächte bei der Nanny. Nach dem Spiel darf er jedoch bei ihr bleiben, auch wenn sie dann oft nicht gut schlafen kann.

Die Schwangerschaft hat Leupolz verändert und sie fühlt sich stärker als zuvor. Sie hat eine gewisse Leichtigkeit und mehr Lockerheit. Die Fitness ist besser als zuvor und sie kann unendlich laufen. Die Strapazen der Schwangerschaft haben ihren Körper resistenter gegen Stress und Anstrengungen gemacht. Die Hormone und das Lächeln ihres Kindes geben ihr zusätzliche Energie.

Für Leupolz war es kein bereuenswerter Schritt, während ihrer Karriere Mutter zu werden. Sie wollte immer früh Mutter werden und war zuversichtlich, beides miteinander vereinen zu können. Sowohl Fußball als auch ihr Kind sind für sie das Beste. Ihr Kind hat immer Priorität, und wenn sie sich nicht mehr beiden Bereichen gerecht werden könnte, würde sie sich natürlich für ihr Kind entscheiden.

Leupolz konnte bis kurz vor der Geburt Sport treiben und zwei Wochen danach wieder anfangen. Sie hat im Kraftraum sogar mehr Gewichte gestemmt als vor der Schwangerschaft. Ihr Verein Chelsea hat ihr eine Beckenboden-Trainerin zur Verfügung gestellt, da dies entscheidend für ihre körperliche Erholung war.

Leupolz hat die Unterstützung ihres Vereins und ihrer Trainerin bei Chelsea, was ihr geholfen hat. Leider ist die Resonanz in Europa nicht überall so positiv, und sie wünscht sich mehr Offenheit der Vereine. Sie ist der Meinung, dass Spielerinnen nach der Geburt stärker zurückkommen können und verweist auf Alex Morgan, die nach der Geburt eine der besten Spielerinnen der Welt geworden ist.

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Leupolz hofft, dass über das Thema mehr gesprochen wird und dass Vereine mehr Unterstützung bieten. Sie hat während ihrer Schwangerschaft kaum Informationen gefunden, weil es sehr selten vorkommt, dass Fußballspielerinnen Mütter werden. Sie hat sich mit anderen Müttern ausgetauscht und dabei wertvolle Hilfe erhalten.

Melanie Leupolz ist glücklich, sowohl Mutter als auch Fußballerin zu sein, und freut sich auf die bevorstehende WM.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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