Die Agrarministerkonferenz diskutierte in ihrem virtuellen Treffen am 10. und 11. Juni über die richtigen Rahmenbedingungen für eine effiziente Landwirtschaft. Hauptthemen der Beratungen waren neben dem Klimawandel die Agrarphotovoltaik, der Insektenschutz und die Zukunft der Nutztierhaltung.
„Klimawandel und Klimaschutz stehen ganz oben auf der Agenda unserer neuen Landesregierung. Angesichts der Bedeutung für den Agrarsektor haben wir das Thema für die Beratung zu den Landwirtschaftsministerkonferenz Eingetragen. Anfang des Jahres hatte die Kommission der Europäischen Union (EU) eine „Grüner Deal“ das EU-Klimaanpassungsstrategie vorgelegt hat, hat die Bundesregierung inzwischen ihr Klimagesetz überarbeitet. Wir müssen daher unsere Betriebe bei der Umsetzung der ambitionierten EU-Klimaziele mit entsprechenden Maßnahmen, wie der Weiterentwicklung des Pflanzenschutzes und der Resistenzzüchtung, unterstützen“, so der Minister für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz Peter Hauk im Anschluss an die virtuellen Landwirtschaftsminister ‚ Konferenz .
Dazu gehörten auch Carbon Farming, wassersparende Bewässerungssysteme und Risikomanagement durch Multi-Risk-Versicherungen. Die Minister waren sich einig, dass die Maßnahmen sowohl im Rahmen der Gemeinsame Agrarpolitik gefördert und gemeinsam mit Forschung und Praxis langfristige Strategien entwickelt werden müssen.
Innovative Agrar-Photovoltaik-Systeme
„Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-Anlagen) dürfen nicht zu Flächenkonkurrenz führen. Deshalb setze ich mich für innovative Agri-PV-Systeme ein“, sagte Minister Hauk. Der Minister sieht hier großes Potenzial, zum Beispiel im Anbau von Sonderkulturen, die für eine erfolgreiche Energiewende genutzt werden müssen. Er erläuterte, wie beispielsweise im Obst-, Wein- und Gemüseanbau verschiedene Synergien zum Tragen kommen.
Sonderkulturen werden oft abgedeckt, um sie vor Regen, Hagel, Sonneneinstrahlung oder Vogelschäden zu schützen. Im Rahmen der Agrar-Photovoltaik können gleichzeitig Unterkonstruktionen zum Schutz der Kulturen für die Montage der Photovoltaik-Module verwendet werden. „Durch die Kombination dieser innovativen Systeme zur Stromerzeugung mit dem Anbau von Sonderkulturen wird eine Doppelnutzung auf gleicher Fläche ohne zusätzlichen Flächenverbrauch ermöglicht“, sagt Hauk. Entsprechende Pilotprojekte müssen hier durchgeführt werden.
Jetzt Insektenschutz wirksam machen
Die Landwirtschaftsministerkonferenz war sich einig, dass Insektenschutz eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist, die nur mit landwirtschaftlichen Betrieben effektiv zu bewältigen ist. Aufgrund von Änderungen im Bundesrecht (Bundesnaturschutzgesetz und Pflanzenschutzanwendungsverordnung) wird der Einsatz von Pestiziden noch stärker eingeschränkt. Dadurch entstehen zusätzliche Kosten in der Landbewirtschaftung, beispielsweise durch alternative nicht-chemische Schädlingsbekämpfung, was einen Einkommensverlust für die Landwirte bedeutet. „Deshalb freue ich mich sehr, dass die Bundesregierung bereit ist, eine gewisse Entschädigung zu gewähren und die Maßnahmen zur Förderung des Insektenschutzes in besonders sensiblen und sensiblen Gebieten mit zusätzlichen 65 Millionen Euro zur Verfügung zu stellen“, sagte Landwirtschaftsminister Hauk. „Dies trägt auch zur Umsetzung unseres Gesetzes zur Stärkung der biologischen Vielfalt in Baden-Württemberg bei.“
Zukunftsorientierte Tierhaltung in Deutschland voranbringen
Die Landwirtschaftsministerkonferenz hat ein klares Bekenntnis zum Fortbestand und zur Entwicklung der Nutztierhaltung in Deutschland abgegeben. Insbesondere die Schweinehaltung befindet sich derzeit in einer schwierigen Situation und steht vor großen Herausforderungen. Die Minister begrüßen die Empfehlungen des Kompetenznetzwerks (Borchert-Kommission) (PDF) ebenso wie Machbarkeitsstudie (PDF) und Folgenabschätzung (PDF) zu.
„Wir müssen jetzt unsere Landwirte in dem notwendigen Transformationsprozess begleiten und unterstützen. Deshalb planen wir zum Beispiel auch, die Tierschutzprämien in der neuen Förderperiode auszuweiten, um erhebliche Mehraufwendungen an Baukosten und Personal zu belohnen. Vor allem aber müssen die Regelungen im Umwelt-, Immissions-, Bau- und Planungsrecht erst angepasst und abgestimmt werden, damit auch Landwirte Tierschutzställe bauen dürfen“, so die Ministerin.
Landwirtschaftsministerkonferenz
Unter Leitung des Sächsischen Staatsministeriums für Energie, Klimaschutz, Umwelt und Landwirtschaft trafen sich vom 10. bis 11. Juni die Minister, Minister, Senatoren und Senatoren der Agrarministerien der Länder und der Bundesregierung zu einer Videokonferenz. Dort wurden neben einigen neuen Tagesordnungspunkten auch diejenigen Punkte besprochen, die aufgrund der Verhandlungen zur Gemeinsamen Agrarpolitik (GAP) auf der Agrarministerkonferenz Ende März wurden vertagt.
.
Inspiriert von Landesregierung BW