Ländlicher Raum

Landarztquote: Rekordergebnis im Auswahlverfahren

Rekordzahl an Bewerbern für Landarztquote in Baden-Württemberg

Das Auswahlverfahren für die Landarztquote in Baden-Württemberg, das in diesem Jahr bereits zum dritten Mal stattfand, endete mit einem erfreulichen Ergebnis. Noch nie zuvor hatte der bestplatzierte Bewerber die maximale Punktzahl von 190 erreicht. Das bisherige Rekordergebnis lag bei 184 Punkten.

Schon nach der ersten Stufe des Auswahlverfahrens setzte sich ein 23-jähriger operationstechnischer Assistent aus Waiblingen an die Spitze der Rangliste. Er erzielte die Höchstzahl von 100 Punkten. Auch beim Auswahlgespräch vor einer dreiköpfigen Auswahlkommission konnte er überzeugen und verteidigte somit seine führende Position. Als Belohnung erhält er einen Studienplatz in Humanmedizin an seinem Wunsch-Studienort Heidelberg.

Die Anzahl der Bewerbungen für die Landarztquote übertraf ebenfalls die Zahlen des Vorjahrs. Insgesamt bewarben sich 423 Personen um einen der 75 Medizinstudienplätze. Im Vorjahr waren es lediglich 356 Bewerber. Für die zweite Runde des Auswahlverfahrens wurden schließlich 160 Personen eingeladen.

Sozial- und Gesundheitsminister Manne Lucha betonte die Wichtigkeit der Landarztquote für die hausärztliche Versorgung in Baden-Württemberg, insbesondere im ländlichen Raum. Er betonte, dass eine stabile Gesundheitsversorgung nicht vom Wohnort abhängen dürfe. Die Landarztquote sei eine langfristige Strategie, um angehende Hausärzte gezielt in Regionen mit geringer Versorgungsdichte einzusetzen.

Auch Regierungspräsidentin Susanne Bay lobte das hohe Interesse der Bewerber am Beruf des Hausarztes in Baden-Württemberg. Sie betonte die Bedeutung der Landarztquote für die Sicherung der hausärztlichen Versorgung, vor allem im ländlichen Raum. Das Regierungspräsidium Stuttgart ist für die Durchführung der Landarztquote verantwortlich.

Ein weiterer Erfolg der diesjährigen Landarztquote war die annähernd gleichmäßige Verteilung der Studienplätze zwischen männlichen und weiblichen Bewerbern. Während im Vorjahr über 70 Prozent der Plätze an Frauen vergeben wurden, erhielten in diesem Jahr 45 Prozent der Studienplätze männliche Bewerber. Dies entspricht dem Anteil der männlichen Bewerber insgesamt.

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Regierungspräsidentin Bay freute sich darüber, dass die „THE LÄNDARZT“-Kampagne dazu beitragen konnte, mehr Aufmerksamkeit für die Landarztquote zu generieren und sowohl junge Frauen als auch Männer für den Beruf des Landarztes zu gewinnen.

Das Bewerberfeld war in diesem Jahr äußerst vielfältig. Der jüngste Bewerber war gerade einmal 18 Jahre alt und konnte vor allem mit guten Ergebnissen im fachspezifischen Studieneignungstest (TMS-Test) punkten. Die älteste erfolgreiche Bewerberin war 34 Jahre alt und hatte keine TMS-Testergebnisse vorgelegt. Sie überzeugte jedoch mit ihrer langjährigen Berufserfahrung als Gesundheits- und Krankenpflegerin.

Während im Vorjahr etwa zwei Drittel der erfolgreichen Bewerber eine Ausbildung in einem gesundheitsnahen Beruf abgeschlossen hatten, waren es in diesem Jahr etwas mehr als ein Drittel. Die meisten Bewerber hatten eine Ausbildung in der Physiotherapie oder in der (Kinder-)Gesundheits- und Krankenpflege absolviert. Dagegen stieg der Anteil der Bewerber mit TMS-Test auf 63 Prozent.

Im kommenden Jahr werden erneut 75 Medizinstudienplätze im Rahmen der Landarztquote vergeben. Gemeinden und Landkreise sind aufgerufen, aktiv vor Ort auf diese Möglichkeit hinzuweisen. Bewerbungen für den nächsten Durchgang der Landarztquote in Baden-Württemberg sind ab dem 1. März 2024 online möglich.

Die Liste der 75 erfolgreichen Bewerber umfasst Studierende aus verschiedenen Städten und Gemeinden in Baden-Württemberg.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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