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Land unterstützt private Theater

Acht private Theater des Landes erhalten 2022 eine Projektförderung in Höhe von insgesamt 200.000 Euro. Die Theater bieten den Menschen vor allem im ländlichen Raum ein vielfältiges und anspruchsvolles Kulturangebot.

Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst fördert auch 2022 die privaten Theater des Landes mit einer Projektförderung in Höhe von insgesamt 200.000 Euro. Diesmal erhielten insgesamt acht Privattheater in Eppingen, Herrlingen, Mannheim, Melchingen, Reutlingen, Rottweil, Schorndorf und Stuttgart die von der Jury vergebene Förderung. Die unabhängige Jury hat dem Theater Lindenhof in Melchingen und dem Ensemble Materialtheater in Stuttgart eine mehrjährige Konzeptförderung für die Dauer von drei Jahren zugesprochen.

„Die privaten Theater in Baden-Württemberg sind ein wichtiger Bestandteil der lebendigen Theaterlandschaft in unserem Land. Sie bieten den Menschen vor allem im ländlichen Raum ein vielfältiges und anspruchsvolles Kulturangebot. Gerade in der aktuellen Krise wollen wir die kleinen Bühnen unterstützen, damit sich Menschen bundesweit wieder begegnen und gemeinsam Kultur erleben können“, so die Staatssekretärin für Kunst Petra Olschowski.

Die Privattheater bieten mit ihren Spielplänen und Programmen interdisziplinäre Konzepte, innovative Ansätze und partizipative Formate. „Damit leisten die Bühnen einen aktiven Beitrag zur Vielfalt der Theaterlandschaft in Baden-Württemberg“, so Olschowski weiter.

Seit 2009 vergibt die Landesregierung Projektmittel für professionelle Privattheater. Das Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst unterstützt damit herausragende Projekte oder Konzepte, die ohne weitere finanzielle Unterstützung nicht realisierbar sind und bei denen der künstlerische Aspekt oder gesellschaftliche Relevanz im Vordergrund stehen Themen. Die Projektmittel werden jährlich auf Grundlage einer Juryentscheidung vergeben.

Folgende acht Anträge, darunter drei Figurentheaterprojekte, wurden zur Förderung ausgewählt:

  • Wolfskind allein in der Wildnis ist eine Geschichte über Freundschaft, Zusammengehörigkeit und Hilfsbereitschaft. Die Inszenierung basiert auf dem Zusammenspiel von Figuren- und Objekttheater, Kunstinstallation, Schattenspiel und einem eigens für die Inszenierung komponierten Soundtrack.
    Eppinger PuppentheaterFördersumme: 22.034 Euro
  • Mein toller Freund: Basierend auf Elena Ferrantes Bestseller „My Brilliant Girlfriend“ entsteht ein Theaterprojekt mit theatralischen, musikalischen und tänzerischen Elementen, bei dem Frauenbiographien und besonders talentierte Frauen aus unterschiedlichen Kulturen in den Mittelpunkt gerückt werden.
    Theater HerrlingenFördersumme: 30.000 Euro
  • Der Fall der Kometen und der Kosmonauten ist ein Roadmovie für die Bühne. Es ist ein surreales Familiendrama über die Zersplitterung der Sowjetunion, die Kommerzialisierung der Liebe, den Aufstieg des Individualismus und die damit einhergehende Entwurzelung des Individuums. Eine schmerzlich persönliche Auseinandersetzung der Autorin Marina Skalova mit Russland und dem Leben im Exil.
    Theater G7Mannheim, Fördersumme: 27.930 Euro
  • Reset, Respekt und Zusammenarbeit: Künstlerische Produktion ist Teamarbeit. Die Mitarbeiter sind die wichtigste Ressource eines Theaters. In der Erweiterung und Erprobung der Kollaborationsfähigkeit durch kuratierte Rollentausche liegt ein großes Potenzial, weitere ästhetische, künstlerische und inhaltliche Impulse in die sich ständig verändernde Gesellschaft zu tragen. In einem dreijährigen Projekt innerhalb des künstlerischen Betriebs sollen neue Formen der Zusammenarbeit generiert und Kooperationen gestärkt werden. Zudem werden die Kompetenzen der Einzelnen erweitert, das Verständnis für die Anforderungen der jeweiligen Fachbereiche aktiviert und verborgene Talente bei allen Beteiligten geweckt und sichtbar gemacht.
    Theater LindenhofMelchingen, Förderung: 20.000 Euro pro Jahr (2022-2024)
  • Hegneberg – chancenlos? (BEIM): Anhand realer Biografien und Schicksale des Rottweiler-Kreises Hegneberg, in dem mehr als 75 Prozent russischstämmige Menschen leben, werden die aktuellen Schlagworte Identität, Diversität, Chancengleichheit, Heimat, Gewinner und Verlierer der Globalisierung untersucht und reale Schicksale dargestellt Form einer kollektiven Erzählbühne.
    Zimmertheater RottweilFördersumme: 30.000 Euro
  • Sternenbär und Mondhase: Licht und Schatten sind das Thema des Bahnhofstheaters für Kinder ab 5 Jahren. Aus sich herausleuchtende Kostüme werden zur Schattenbühne oder zum Sternenhimmel, bespielt mit Figuren oder Ganzkörpermasken auf einem Lichterpfad, auf dem die Zuschauer mit ihren Laternen selbst Teil des Geschehens werden.
    Figuren Theater PhoenixSchorndorf, Fördersumme: 20.036 Euro
  • Träume sind Schaum (AT): Der Choreograf Yaron Shamir gestaltet mit dem inklusiven Tonne-Ensemble aus vier verschiedenen Kurzstücken einen Tanz-Theater-Abend unter dem gemeinsamen Thema »Illusionen«. Basierend auf den Fähigkeiten und Talenten der Darsteller mit Behinderungen (zB Rollstuhlfahrer, Menschen mit Down-Syndrom etc.), ihrer besonderen körperlichen Präsenz und ihrem eigenen Themeninput entwickelt er eine neue Bewegungssprache. Ausgangspunkt ist die Frage: »Was war Ihr größter Wunsch als Kind?
    Theater Reutlingen Das FassFördersumme: 30.000 Euro
  • Wer die Zukunft kämmen will, braucht einen guten Kamm!: Wie empfinden wir die Dinge, die uns umgeben – und was ist mit den Dingen? Was erzählen sie über soziokulturelle Veränderungsprozesse, über die Vergangenheit und den aktuellen Zustand unserer Gesellschaft? Begleitet von Künstler*innen aus Musik, Figurentheater und bildender Kunst wird das Ensemble Materialtheater mit fünf Projekten aus dem Theaterraum in die urbane Gesellschaft eintreten, ein breites Publikum ansprechen und neue ästhetische Kunstformen erforschen. Sie werden in eine große Theaterjurte, ins Klassenzimmer, auf den öffentlichen Platz und ins Theater eingeladen.
    Materialtheater-EnsembleStuttgart, Fördersumme: 20.000 Euro pro Jahr (2022 bis 2024)
Siehe auch  Investitionen für einen ruhigeren Bahnbetrieb am Kaiserstuhl

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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