
Das Land Baden-Württemberg und die Vector Stiftung fördern den Aufbau von sechs Modellprojekten zum „Housing First“-Ansatz für wohnungslose Menschen in der Region mit insgesamt rund 1,6 Millionen Euro. Der Ansatz basiert darauf, wohnungslosen Menschen ohne Vorbedingungen und mit einem unbefristeten Mietvertrag eine Wohnung zur Verfügung zu stellen, um dann begleitende sozialpädagogische Hilfen anzubieten. Dieser Ansatz hat sich bereits in den USA und anderen europäischen Ländern bewährt und soll nun auch in Baden-Württemberg umgesetzt werden.
Die ausgewählten Standorte für die Modellprojekte sind Herrenberg, Esslingen am Neckar, Region Biberach-Schussental, Reutlingen, Freiburg im Breisgau und Heidelberg. Diese Projekte haben nun drei Jahre Zeit, den Housing First-Ansatz in ihren Kommunen zu erproben und nachhaltig im Gesamtsystem der Wohnungsnotfallhilfe zu verankern.
Das bereits laufende Projekt Housing First Stuttgart hat gezeigt, dass der Ansatz erfolgreich ist. Seit Mai 2022 konnten bereits 18 ehemals wohnungslose Haushalte in unbefristete Mietverhältnisse vermittelt werden. Die Vector Stiftung hat ihr Engagement gegen Wohnungslosigkeit betont und setzt in ihren Projekten auf unbefristete Mietverträge ohne Koppelung an Betreuung, um den Betroffenen große Sicherheit zu bieten.
Die Förderung dieser Modellprojekte zeigt einen wichtigen Schritt im Kampf gegen Wohnungslosigkeit in Baden-Württemberg. Durch die Umsetzung des Housing First-Ansatzes können wohnungslose Menschen nicht nur mit einer sicheren Unterkunft versorgt werden, sondern auch die Möglichkeit erhalten, an ihren persönlichen Themen zu arbeiten und langfristige Lösungen zu entwickeln. Es bleibt abzuwarten, wie erfolgreich die Modellprojekte sein werden und ob das Konzept langfristig im Gesamtsystem verankert werden kann.