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Land gibt menschliche Überreste an Māori Community zurück

Im Rahmen einer feierlichen Zeremonie hat das Land die menschlichen Überreste von Māori und Moriori an die Māori Community aus Neuseeland zurückgegeben. Mit der Rückgabe kommt Baden-Württemberg seiner historischen Verantwortung nach.

Baden-Württemberg hat am Dienstag, 30. Mai 2023, in einer feierlichen Zeremonie im Linden-Museum Stuttgart sterbliche Überreste von Vorfahren – Tūpuna – der Māori und Moriori an Vertreterinnen und Vertreter der Māori Community und des Nationalmuseums von Neuseeland Te Papa Tongarewa zurückgegeben. Die Schädel und ein zeremonielles Essbesteck waren Teil der Sammlungen des Staatlichen Museums für Naturkunde Stuttgart und des Linden-Museums Stuttgart. Die Rückgabe der menschlichen Überreste aus dem Bestand des Linden-Museums wird von der Landeshauptstadt Stuttgart mitgetragen. 

Petra Olschowski, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg, sagte: „Mit der heutigen Rückgabe der Tūpuna kommen wir unserer historischen Verantwortung nach. Es ist Baden-Württemberg ein großes Anliegen, die immer noch zahlreichen menschlichen Überreste, die ohne Zustimmung der Angehörigen oder gar gewaltsam aus den ehemaligen Kolonialgebieten entwendet wurden, aus unseren Sammlungen zurückzugeben. Dies liegt mir auch persönlich am Herzen. Es bedeutet mir daher viel, dass wir bereits zum zweiten Mal in diesem Jahr in einer feierlichen Zeremonie human remains auf den Weg bringen können zu ihrer letzten Ruhe in den Herkunftsländern. Mein besonderer Dank gilt den Vertreterinnen und Vertretern aus Neuseeland, die uns an ihrer Zeremonie teilhaben lassen.“

Aktiver Beitrag zur Aufarbeitung kolonialen Unrechts

Die Bürgermeisterin für Soziales und gesellschaftliche Integration der Stadt Stuttgart, Dr. Alexandra Sußmann, sagte: „Ich bin stolz und dankbar, dass wir in Stuttgart schon seit einigen Jahren den Weg der Restitution konsequent gehen. Dabei stellt sich das Linden-Museum, ebenso wie das Staatliche Naturkundemuseum Stuttgart, aktiv und vorbildlich seiner Vergangenheit und nimmt sich der Verantwortung für die Sammlungsbestände des Museums ernsthaft und selbstkritisch an. Seit 2021 gibt es am Linden-Museum sogar eine unbefristete Stelle für Provenienzforschung, die jeweils zur Hälfte vom Land Baden-Württemberg und der Stadt Stuttgart getragen wird.  Das gibt es in nur wenigen ethnologischen Museen in Deutschland. Die Stadt Stuttgart als kommunale Trägerin des Linden-Museums ist ebenso bereit, ihren Teil dieser historischen Verantwortung zu tragen. Damit wollen auch wir einen aktiven Beitrag zur Aufarbeitung kolonialen Unrechts leisten.“

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Der neuseeländischen Delegation gehörten Te Herekiekie Herewini und Te Arikirangi Mamaku-Ironside vom neuseeländischen Nationalmuseum Te Papa Tongarewa an sowie Paraone Gloyne, Ngahuia Kopa, Hinemoana Baker, Chas Karauria Taurima und Christine Harvey als Vertreterinnen und Vertreter der Māori und Moriori Communities Neuseelands. Begleitet wurde die Delegation von seiner Exzellenz Craig Hawke, Botschafter Neuseelands in Deutschland in Berlin.

Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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