Drei Stipendiatinnen und Stipendiaten aus Namibia besuchen Baden-Württemberg im Rahmen eines Projekts der Namibia-Initiative des Landes. Das Land fördert mit Nachdruck den Austausch mit Namibia und baut die Zusammenarbeit auf breiter Front aus.
Minister für Kunst Theresia Bauer trifft sich mit drei namibischen Stipendiaten und der Historikerin und Kuratorin Memory Biwa, die von Anfang Mai 2021 bis Ende September 2021 im Rahmen des Projekts „Hidden Pasts, Shared Futures“ der Akademie Schloss Solitude sind Gäste in Baden-Württemberg. Das Projekt ist Teil der Namibia-Initiative des Landes, die das baden-württembergische Kunstministerium 2019 anlässlich der Rückkehr der Bibel und Peitsche des Nationalhelden Hendrik Witbooi und an denen sich rund 36 Einrichtungen in Baden-Württemberg und Namibia beteiligen.
„Die Pandemie hindert uns nicht daran, den Austausch mit Namibia energisch voranzutreiben – im Gegenteil: Wir bauen unsere Zusammenarbeit flächendeckend aus und treiben den internationalen Dialog voran. Ich freue mich daher sehr auf einen interessanten und vielfältigen Austausch und heiße die namibischen Künstler hier in Baden-Württemberg herzlich willkommen“, so Kunstministerin Theresia Bauer.
Nachhaltiger Kulturaustausch
Das Hauptziel des Projektes der Akademie Schloss Solitude ist es, einen nachhaltigen kulturellen Austausch zwischen Namibia und Baden-Württemberg zu schaffen und auszubauen. Dazu trägt eine zweiteilige Workshop-Reihe in Namibia und Stuttgart bei. Die Workshops finden im November 2021 in Namibia und im Juni 2022 in Stuttgart statt. Diese sind neben der Akademie Schloss Solitude Teil der Organisation des ersten Workshops in Namibia Goethe-Institut Windhoek und die Nationale Kunstgalerie von Namibia. Die zweite Komponente des Programmbeitrags der Akademie Schloss Solitude ist ein Residenzprogramm mit Stipendien für namibische und deutsche Künstler und Schriftsteller. Drei Stipendiaten aus Namibia verbringen vier Monate in Stuttgart, im Gegenzug reisen drei Stipendiaten der Akademie nach Namibia, wo sie selbstständig an ihren Kunstprojekten arbeiten.
„Dieser Besuch ist einer von vielen Bausteinen unserer Namibia-Initiative, die dazu beiträgt, ein weitreichendes Netzwerk zwischen Namibia und Baden-Württemberg aufzubauen und zu festigen“, sagte die Kunstministerin. „Ich bin fest davon überzeugt, dass wir durch den Austausch von Studierenden, Wissenschaftlern und Künstlern im gegenseitigen Dialog unsere Gesellschaft und die Welt in einem neuen Licht sehen.“
Namibia-Initiative des Landes
Das Land Baden-Württemberg stellt sich seiner historischen Verantwortung im Zusammenhang mit dem deutschen Kolonialismus und erkennt das in dieser Zeit entstandene Unrecht an. Die politischen, wirtschaftlichen, ethischen, sozialen und kulturellen Folgen wirken bis heute nach. Das Land Baden-Württemberg will und möchte Vorreiter im Umgang mit dem kolonialen Erbe und seinen Folgen sein.
Ein erster Schritt und Auftakt zu einem internationalen Dialog war die Rückgabe der Familienbibel und Peitsche des Nama-Führers Hendrik Witbooi (1830-1905) an den Staat Namibia im Jahr 2019 und der damit verbundene Start der Namibia-Initiative.
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Namibia Initiative
Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst: Provenienzforschung
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