Der Württembergische Kunstverein Stuttgart sorgt derzeit mit seiner Ausstellung „Three Doors“ zu den rassistischen Morden in Hanau 2020 für Aufsehen. Diese Themenausstellung, die vom 14. Mai an im Kunstgebäude am Schlossplatz zu sehen ist, thematisiert auch den Tod von Oury Jalloh in einer Arrestzelle in Dessau im Jahr 2005. Die Stadt Stuttgart hat die Ausstellung finanziell unterstützt, sodass sie mit künstlerischen Mitteln Fragen zur staatlichen und persönlichen Verantwortung aufwirft. Kulturamtsleiter Marc Gegenfurtner bezeichnet das Projekt als „eindringliche Ausstellung“.
Die Ausstellung beleuchtet die Ereignisse rund um die rassistischen Morde in Hanau und den Tod von Oury Jalloh aus verschiedenen Blickwinkeln. Die multidisziplinäre Forschungsgruppe Forensic Architecture und die Berliner Organisation Forensis haben in Zusammenarbeit mit lokalen Initiativen die Ausstellung entwickelt, die nun im Württembergischen Kunstverein präsentiert wird. „Three Doors“ bezieht sich auf drei verschiedene Türen, die symbolisch für die tragischen Ereignisse stehen.
Die Angehörigen der Opfer haben viele unbeantwortete Fragen, die im Rahmen der Ausstellung thematisiert werden. Die künstlerische Forschung von Forensic Architecture und Forensis spielt dabei eine zentrale Rolle, um die offiziellen Darstellungen zu hinterfragen. Beim „Ortstermin“ am 14. Mai können Interessierte exklusive Einblicke in die Ausstellung erhalten und im Anschluss an eine Diskussionsrunde durch die Ausstellung geführt werden. Die Veranstaltung bietet die Möglichkeit, tiefer in die Thematik der Ausstellung einzutauchen und sich mit den Direktoren des Kunstvereins auszutauschen.