Die Schorndorfer Kunstnacht ist ein jährliches Ereignis, das Künstler und Kunstliebhaber zusammenbringt. Am vergangenen Samstag fand die 21. Auflage dieser kreativen Veranstaltung in der Daimlerstadt statt. Künstlerinnen und Künstler öffneten die Türen ihrer Ateliers, Galerien und unkonventioneller Ausstellungsorte, um ihre Werke einem breiten Publikum zu präsentieren. Inmitten herbstlicher Temperaturen ist die Veranstaltung ein Highlight, das Leben und Farbe in die Stadt bringt.
Unter den ausgestellten Arbeiten sind sowohl traditionelle Malerei als auch innovative Videokunst zu finden, wie die von Ramona Saphira Mohr im neu eröffneten Atelierhaus an der Ulrichstraße. Diese kreative Anlaufstelle beheimatet sechs Künstler und zeichnet sich durch eine besondere Atmosphäre aus. Bernd Zimmer, ein weiterer Künstler im Atelierhaus, präsentierte skulpturale Werke, die oft provozierend wirken. „Kein Mensch würde das in sein Haus hängen“, kommentierte er mit einem Lächeln, während er auf sein schwarzes Pendel deutete. Sein Ziel ist es, durch Kunst zum Nachdenken anzuregen und Diskussionen über Freiheit und Fantasie anzustoßen.
Inspirierende Kunst und unkonventionelle Orte
Im Schock-Areal, einem weiteren bedeutenden Standort der Kunstnacht, verwandelten sich die Ausstellungsflächen in einen lebhaften Marktplatz der Kreativität. Karin Lutz stellte ihre fantasievollen Elfen aus, die zu einer Interaktion mit den Besuchern einluden. „Es ist wie eine Sucht“, gestand sie und beschreibt den kreativen Prozess, der sie in seinen Bann zieht. Begleitet von musikalischen Darbietungen und kulinarischen Angeboten der Arbeitsgemeinschaft Schorndorfer Weiber wurde die Atmosphäre besonders einladend.
Nachdem das Rohmcafé aufgrund von Wasserschäden nicht zur Kunstnacht beitragen konnte, bot das Schock-Areal einen ausgeglichenen Ersatz für das leidenschaftliche Publikum. „Unsere Künstler haben einfach die Bäuche ein bisschen eingezogen“, schmunzelte Bronia Schock, als sie die Besucher freundlich begrüßte. Hier konnten die Gäste Werke von 22 Künstlerinnen und Künstlern entdecken, die ausführlich ihre Talente demonstrierten.
Ein weiterer besonderer Ausstellungsort war eine Kfz-Werkstatt in der Gmünder Straße, wo Norbert Luhr die Örtlichkeiten zu einer Open-Air-Galerie umgestaltete. Hier wurden farbenfrohe Bilder aus Bierdeckeln und Collagen präsentiert, die das Herz der Kunstnacht zum Schlagen brachte. Besucher schätzten die liebevolle Vorbereitung der Ausstellung, die durch die Lebendigkeit und den kreativen Austausch in dieser Werkstatt perfektioniert wurde.
Zusätzlich erstrahlte das Atelier 35 von Irmi und Wolf-Ulrich Siebert in voller Pracht. Die Atmosphäre ist familiär und einladend, was auch Doris Schäfer und ihrer Freundin, die sie besuchten, sofort auffiel. „Hier fühlt man sich wohl“, bemerkte eine der Besucherinnen, als sie Klaviermusik im Hintergrund hörte. Der offene Zugang zu den Arbeiten und die Möglichkeit, mit den Künstlern zu interagieren, machten auch diesen Ort zu einem besonderen Highlight der Kunstnacht.
Die Schorndorfer Kunstnacht feierte nicht nur die Kreativität, sondern zeigte auch die Stärke der lokalen Künstlergemeinschaft. Es ist eine Veranstaltung, die nicht nur Kunst präsentiert, sondern auch eine Plattform für den Austausch und das Verständnis von kulturellen Werten bietet. Jedes Jahr bringt dieses Event frische Ansätze und überraschende Perspektiven auf die Kunst, die viele Besucher anzieht und begeistert.
Die Berichterstattung zur Kunstnacht kann auch auf www.stuttgarter-nachrichten.de nachgelesen werden.