Baden-Baden, eine Stadt, die für ihre elegante Geschichte bekannt ist, steht nun im Mittelpunkt einer facettenreichen Auseinandersetzung über die künstlerische und kulturelle Identität. Auf die bemerkenswerte Feier zum 200-jährigen Bestehen des Kurhauses, eines historischen Wahrzeichens der Stadt, folgt eine deutliche Kritik. Der ehemalige Oberbürgermeister Walter Carlein hat die Eigentumsverhältnisse in Baden-Baden scharf hinterfragt. So äußerte er, dass das Land Baden-Württemberg und die Stadt Stuttgart in der Realität die Fäden ziehen, während die Baden-Badener kaum Einfluss auf die Entscheidungen haben.
Carlein betonte die Tatsache, dass alle wichtigen Einrichtungen, einschließlich des Casinos, der BKV (Baden-Badener Verkehrs AG) und der Kur- und Badeeinrichtungen, von staatlich geführten Unternehmen verwaltet werden. Diese Abhängigkeit hat dazu geführt, dass bei der Jubiläumsfeier zur Geschichte des Kurhauses die lokalen Stimmen nicht gehört wurden. Anstelle einer repräsentativen Berichterstattung über das lokale Erbe geschah dies durch Vertreter aus Stuttgart, woran die Initiatoren der Feier kein einheimisches Interesse zeigten.
Ein englischer Slogan für eine französische Geschichte
Inmitten dieser Diskussion plant das Stadtmuseum Baden-Baden eine Veranstaltung am Sonntag, dem 29. September 2024, um 15 Uhr. Die Führung wird sich um die neue Sonderausstellung «THE PLACE TO BE. 200 Jahre Kurhaus Baden-Baden» drehen. Besucher erhalten einen einzigartigen Einblick in die Entstehungsgeschichte und die architektonische Entwicklung dieses prunkvollen Bauwerks, das die Stadt auf so viele Weise geprägt hat.
Das Kurhaus selbst, mit seiner beeindruckenden klassizistischen Fassade, hat über die Jahrhunderte hinweg sowohl prominente Künstler als auch hochrangige Persönlichkeiten wie Politiker und Diplomaten angezogen. Diese Ausstellung soll nicht nur die reichen traditionellen Wurzeln Baden-Badens hervorheben, sondern auch dessen Rolle als Kulturzentrum betonen – eine Rolle, die in der letzten Feier anscheinend vernachlässigt wurde.
Die Veranstaltung ist für alle Interessierten zugänglich; Besucher müssen lediglich den Eintrittspreis für das Museum zahlen. Es wird empfohlen, sich vorab per E-Mail oder telefonisch anzumelden. Hierbei sind die Kontakte: (E-Mail an Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder telefonisch unter 07221 93-2272). Mehr Informationen zur Ausstellung und zum begleitenden Programm können auf der Webseite des Stadtmuseums gefunden werden.
In dieser kritischen Zeit für Baden-Baden wird die Vergangenheit nun mit einem frischen, internationalen Slogan in die Öffentlichkeit getragen, der auffällig an die englischsprachigen Besucher erinnert und die spannende, vielschichtige Geschichte der Stadt unterstreicht. Dieses Ereignis könnte einen Wendepunkt darstellen, an dem die Stimmen der Einheimischen wieder in den Vordergrund treten.
Für weitere Informationen zur Veranstaltung und zur Ausstellung besuchen Sie bitte die offizielle Seite www.stadtmuseum-baden-baden.de.