Künstliche Intelligenz (KI) kann Mediziner bei der präzisen Diagnose von Herzkrankheiten unterstützen, wie Wissenschaftler der Universität Heidelberg in einer Studie mit über 60.000 Patienten herausgefunden haben. Die Veröffentlichung der Studie in der renommierten Fachzeitschrift Lancet Digital Health zeigt das Potenzial von KI in der Herzmedizin auf. In Deutschland leiden etwa 2,5 Millionen Menschen an Herzschwäche, daher ist eine optimale Diagnose und Behandlung von großer Bedeutung.
Die Forscher haben neue KI-Methoden entwickelt, die es ermöglichen, differenzierte Diagnosen und funktionelle Messungen anhand von MRT-Aufnahmen des Herzens durchzuführen. Dadurch können invasive Untersuchungen in Zukunft möglicherweise vermieden werden. Die KI kann beispielsweise den Füllungsdruck in den Herzkammern anhand der MRT-Aufnahmen bestimmen und dadurch wichtige Informationen zur Diagnose liefern. Eine präzisere Diagnose ermöglicht eine gezieltere Behandlung und kann somit auch die Gesundheitskosten senken.
Das Forscherteam legte großen Wert auf die Generalisierbarkeit der KI, sodass sie nicht nur in Heidelberg, sondern auch in anderen Kliniken erfolgreich eingesetzt werden kann. Zu diesem Zweck wurden heterogene Daten von verschiedenen Geräten und Untersuchungsprotokollen berücksichtigt. Durch Untergruppenanalysen wurde sichergestellt, dass die KI unabhängig vom Alter oder Geschlecht der Patienten funktioniert.
Die Nutzung von Gesundheitsdaten in Deutschland unterliegt strengen Datenschutzgesetzen. Daher fanden alle Datenanalysen auf lokalen Servern in Heidelberg statt. Obwohl die Forschungsarbeiten zur KI abgeschlossen sind, muss die Software noch gemäß dem Medizinproduktegesetz zertifiziert werden, bevor sie vertrieben werden kann. Die Forscher planen jedoch, die KI auch auf andere Fragestellungen im medizinischen Bereich anzuwenden.
Die Initiative „Informatics for Life“, eine interdisziplinäre Allianz von Herz-Kreislauf-Medizinern und Informatikern der Universität Heidelberg, des Universitätsklinikums Heidelberg und des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien, hat die Forschung zur KI unterstützt. Finanziert wird die Initiative von der Klaus Tschira Stiftung.
Die Originalpublikation der Studie ist in der Fachzeitschrift „Lancet Digit Health“ erschienen.
Tabelle:
| | Künstliche Intelligenz zur Unterstützung bei Herzdiagnosen |
|—|——————————————————|
| Problem | Herzschwäche ist ein wachsendes Problem, das etwa 2,5 Millionen Menschen in Deutschland betrifft. Es besteht Bedarf an einer präzisen Diagnose und Behandlung. |
| Lösung | Neue KI-Methoden ermöglichen differenzierte Diagnosen und funktionelle Messungen anhand von MRT-Aufnahmen des Herzens. |
| Auswirkungen | Präzisere Diagnosen ermöglichen eine gezieltere Behandlung und können die Gesundheitskosten senken. Invasive Untersuchungen könnten in Zukunft überflüssig werden. |
| Datenschutz | Alle Datenanalysen wurden auf lokalen Servern in Heidelberg durchgeführt, um den strengen Datenschutzgesetzen in Deutschland gerecht zu werden. |
| Generalisierbarkeit | Die KI wurde so entwickelt, dass sie nicht nur in Heidelberg, sondern auch in anderen Kliniken erfolgreich eingesetzt werden kann. Heterogene Daten von verschiedenen Geräten und Untersuchungsprotokollen wurden berücksichtigt. |
| Zukünftige Anwendungen | Die Forscher planen, die KI auch auf andere Fragestellungen im medizinischen Bereich anzuwenden, beispielsweise zur Erfassung zusätzlicher Parameter aus einem Elektrokardiogramm (EKG). |
| Initiative „Informatics for Life“ | Eine interdisziplinäre Allianz von Herz-Kreislauf-Medizinern und Informatikern der Universität Heidelberg, des Universitätsklinikums Heidelberg und des Heidelberger Instituts für Theoretische Studien hat die Forschung zur KI unterstützt. |
| Finanzierung | Die Initiative „Informatics for Life“ wurde von der Klaus Tschira Stiftung finanziert. |
Quelle: Pressemitteilung ohne Titel, Datum und Herkunft.
Quelle: Deutsches Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK) e. V. / ots