KI und Green Deal: Diskussion über Chancen für Baden-Württemberg und die EU
Die Wirtschaftsministerin von Baden-Württemberg, Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut, und die Regierungspräsidentin von Karlsruhe, Sylvia M. Felder, haben gemeinsam mit Vertretern aus vier europäischen Regionen über die Einsatzmöglichkeiten Künstlicher Intelligenz (KI) im Rahmen des Green Deal in Baden-Württemberg und der EU diskutiert. An der Diskussion nahmen unter anderem Kerstin Jorna, Generaldirektorin der Generaldirektion Binnenmarkt, Industrie, Unternehmertum und KMU der Europäische Kommission, sowie Vertreter aus den Regionen Nord- und Ostfinnland (Finnland), Baskenland (Spanien) und Nordbrabant (Niederlande) teil.
In der Diskussion betonte Ministerin Hoffmeister-Kraut die bedeutende Rolle der Unternehmen bei der Transformation hin zu einer nachhaltigen und klimaneutralen Zukunft. Sie betonte, dass die Unternehmen die notwendigen Technologien und Produkte entwickeln und umsetzen müssen und Künstliche Intelligenz dabei helfen kann, wichtige Fragen zu beantworten und Probleme zu lösen. Allerdings könne dies nur gelingen, wenn es wettbewerbsfähige Rahmenbedingungen in Europa gibt. Die Ministerin betonte zudem die Bedeutung von Innovation als Schlüssel für eine erfolgreiche Transformation und verwies auf das Innovationsförderprogramm „Invest BW“, das Unternehmen mit insgesamt 300 Millionen Euro unterstützt. Besonders für KMU biete das Programm Anreize, Forschung und Entwicklung auszubauen und innovative Produkte schnell auf den Markt zu bringen, insbesondere im Bereich Klimaschutz und GreenTech.
Regierungspräsidentin Sylvia M. Felder hob den grenzüberschreitenden Ansatz bei der Umsetzung des Green Deal hervor. Sie betonte die Unterstützung der Europäischen Union durch das EU-Förderprogramm Interreg Oberrhein, das grenzüberschreitende Zusammenarbeit bei den Themen Klimawandel und ökologische Nachhaltigkeit fördert.
Ministerin Hoffmeister-Kraut nannte zahlreiche Projekte und Maßnahmen, die im Bereich KI und Nachhaltigkeit in Baden-Württemberg umgesetzt werden. Dazu gehören das Aktionsprogramm KI für den Mittelstand, der Innovationspark AI in Heilbronn (Ipai), 16 regionale KI-Labs sowie Wettbewerbe wie die „KI Champions“ oder der „KI-Innovationswettbewerb Baden-Württemberg“. Ziel sei es, KI branchenübergreifend in die gesamte Region zu bringen.
Die Ministerin forderte von der EU ein klares Bekenntnis zu KI und gute Rahmenbedingungen für Unternehmen bei der Entwicklung und dem Einsatz von KI. Sie betonte die Notwendigkeit von gezielter Förderung und dem Abbau von Bürokratie, um den Rückstand Europas bei der Zukunftstechnologie KI aufzuholen. Zudem müsse darauf geachtet werden, dass KI-Regulierungen nicht zu einem Abwandern von vielversprechenden Start-ups aus der EU führen. Die Ministerin betonte, dass die Transformation nur gemeinsam von Politik und Wirtschaft gemeistert werden könne und die Kooperation über die Grenzen des eigenen Landes hinaus wichtig sei.
Im Rahmen der Diskussion präsentierten die vier vertretenen europäischen Innovationsregionen konkrete Projekte zur Umsetzung des Green Deal im Wirtschaftsbereich. Dabei ging es insbesondere darum, wie die Regionen ihre Mittelständler und die Industrie bei der Umsetzung des Green Deal im Bereich KI unterstützen können.
Ministerin Hoffmeister-Kraut stellte zudem die von ihrem Ministerium gestartete Initiative „Fit für die Zukunft“ vor. Das Ziel der Initiative ist es, KMU bei der Umsetzung des Green Deal im eigenen Unternehmen mit Informationen und Veranstaltungen zu unterstützen. Nähere Informationen zu dem Internetangebot finden sich auf der Website www.greendeal4kmu-bw.de.
Abschließend betonte die Ministerin die Notwendigkeit eines engen Schulterschlusses von Politik und Wirtschaft, um die Klimaziele zu erreichen. Sie forderte alle regionalen Stakeholder auf, zusammenzuarbeiten und voneinander zu lernen. Der Green Deal stellt den zentralen politischen Leitfaden der europäischen Klimapolitik dar und umfasst zahlreiche Projekte und Initiativen zur Förderung von Nachhaltigkeit und Klimaschutz.