Deutschland

Krieg, Verkehr belasten Deutschlands Anstrengungen zur Eindämmung der Emissionen

BERLIN (AP) – Deutschland hat seine Treibhausgasemissionen im vergangenen Jahr um fast 2% gesenkt und damit frühere Schätzungen übertroffen, aber immer noch weit hinter den Kürzungen zurückgeblieben, die zur Erreichung seiner mittelfristigen Klimaziele erforderlich sind, sagten Beamte am Mittwoch.

Vom Umweltbundesamt veröffentlichte Daten zeigen, dass das Land im Jahr 2022 umgerechnet 746 Millionen Tonnen Kohlendioxid freigesetzt hat, gegenüber 760 Millionen Tonnen im Vorjahr.

Die Zahlen waren besser als eine unabhängige Schätzung, die im Januar veröffentlicht wurde, was hauptsächlich auf unerwartet große Kürzungen im Industriesektor zurückzuführen ist. In deutschen Fabriken kam es aufgrund des Krieges in der Ukraine im vergangenen Jahr zu Produktionseinbrüchen, unter anderem wegen höherer Energiekosten.

Aber die Kürzung der russischen Versorgung mit fossilen Brennstoffen veranlasste die Bundesregierung auch, stillgelegte Kohle- und Ölkraftwerke zu reaktivieren, was die Emissionen im Energiesektor in die Höhe trieb.

„Der Krieg hat uns einen Strich durch die Rechnung gemacht“, sagte Umweltamtsleiter Dirk Messner vor Journalisten in Berlin.

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Er wies darauf hin, dass Deutschland die Emissionen nun bis 2030 jedes Jahr um 6 % senken müsse, um eine Reduzierung von 65 % gegenüber dem Stand von 1990 zu erreichen.

Die neuen Daten rücken auch den Verkehrssektor erneut ins Rampenlicht, in dem die Emissionen im vergangenen Jahr gestiegen sind. Verkehrsminister Volker Wissing stand kürzlich im Mittelpunkt eines Streits über die Pläne der Europäischen Union, den Verkauf von Autos mit Verbrennungsmotoren zu beenden.

Messner machte deutlich, dass bis 2030 kein Weg daran vorbeikomme, 15 Millionen konventionelle Fahrzeuge durch Elektromodelle zu ersetzen, wenn Deutschland seine Ziele erreichen wolle.

Kurzfristig würde die Einführung eines flächendeckenden Tempolimits auf deutschen Autobahnen helfen, die Emissionslücke zu schließen, sagte er.

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Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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