Energie, Umwelt & Verkehr

Klimawandel geht weiter

Die Kooperation „Klimawandel und Folgen für die Wasserwirtschaft“ hat den Monitoringbericht 2021 veröffentlicht. Der Bericht zeigt, dass der Klimawandel erhebliche Fortschritte macht.

Die Kooperation „Klimawandel und Folgen für die Wasserwirtschaft (KLIWA)“ der Länder Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz sowie der Deutscher Wetterdienst hat die Monitoringbericht 2021 (PDF) freigegeben. Die Verlängerung des Beobachtungszeitraums um weitere fünf Jahre von 2016 bis 2020 zeigt die Weiterentwicklung vieler Trends aus früheren Monitoringberichten, aber auch den deutlichen Einfluss der warmen Jahre im 21. Jahrhundert.

In der nun hinzugekommenen Periode traten Extremereignisse auf, wie das Trockenjahr 2018 mit ausgeprägten Niedrigwasserabflüssen, aber auch viele Starkregenereignisse und mehrere Hochwasserereignisse mit großem Schadenspotenzial. Trauriger Höhepunkt waren die extremen Überschwemmungen in Westdeutschland im Juli 2021 mit vielen Toten, zerstörten Häusern, Straßen und Brücken sowie großflächigen Überschwemmungen. Diese Schadensereignisse sind jedoch noch nicht im Zeitraum der ausgewerteten Daten des aktuellen Monitoringberichts enthalten.

Neun der zehn wärmsten Jahre liegen im 21. Jahrhundert

Der Bericht zeigt, dass die Lufttemperatur in den drei an der KLIWA-Kooperation beteiligten Bundesländern seit 1931 um 1,4 bis 1,8 Grad gestiegen ist. Allein in den letzten fünf Jahren bedeutet dies einen Anstieg um 0,3 Grad gegenüber den fünf Jahren zuvor. Die Erwärmung ist im Winter stärker als im Sommer. Dieser Trend ist mittlerweile von großer Bedeutung. Mit den Jahren 2018, 2020 und 2019 lagen die drei wärmsten Jahre seit Beginn der Beobachtung in den letzten fünf Jahren. Neun der zehn wärmsten Jahre liegen im 21. Jahrhundert.

Auch die Niederschläge nahmen insbesondere in den Wintermonaten weiter zu. Dies führt bei über der Hälfte aller untersuchten Pegel zu einem erhöhten Hochwasserabfluss. In den letzten 15 Jahren hat sich der Trend jedoch abgeschwächt. Im gleichen Zeitraum wurden viele signifikante Niedrigwasserereignisse registriert, die zunehmend auch Auswirkungen auf die Gesamtzeitreihe haben.

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Warme und trockene Jahre wirken sich auf das Grundwasser aus

Die warmen und oft trockenen Jahre des 21. Jahrhunderts wirken sich auch auf das Grundwasser aus, wo mittlerweile über 80 Prozent der Messstellen einen abnehmenden Trend aufweisen. Vor allem in den letzten fünf Jahren ist die jährliche Grundwasserneubildung deutlich zurückgegangen.

Auch bedeutende Trockenphasen, wie sie in den Jahren 2003, 2015 und 2018 aufgetreten sind, haben einen großen Einfluss auf die Gewässerökologie. 2018 wurde mit dem aquatischen ökologischen Klimafolgenmonitoring für Flüsse und Seen begonnen, um die Auswirkungen des Klimawandels in Zukunft abschätzen zu können.

Kooperationsprojekt KLIWA

Das Kooperationsprojekt KLIWA zwischen den Ländern Baden-Württemberg, Bayern und Rheinland-Pfalz und dem Deutschen Wetterdienst (DWD) besteht seit 1999 mit dem Ziel, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft in Süddeutschland zu untersuchen. Neben der Langzeitbeobachtung und zukunftsorientierten Szenariorechnungen ist das Monitoring eine elementare Säule der Klimaanpassung.

Der KLIWA-Monitoringbericht 2021 wertet und dokumentiert Veränderungen des Klima- und Wasserhaushalts in den teilnehmenden Bundesländern von 1931 bis 2020. Erstmals wurden einige Parameter auch für die Bundesländer Hessen und Saarland ausgewertet. Der Bericht basiert auf einer Auswertung von Wetterbeobachtungen des DWD aus dem Jahr 1931 und Abflussbeobachtungen der beteiligten Bundesländer. Diese Auswertungen werden alle paar Jahre aktualisiert, um ein konkretes Bild des regionalen Klimawandels und belastbare Daten insbesondere für die wasserwirtschaftliche Planung zu erhalten.

KLIWA – Klimawandel und Wassermanagement

Klimawandel und Wassermanagement (KLIWA): Monitoringbericht 2021 (PDF)

Ministerium für Umwelt, Klima und Energie: Klima

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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