Der Naturschutzbund Rhein-Sieg sieht die Bekämpfung der Herkulesstaude in Lohmar kritisch. Trotz wiederholter Versuche von Ehrenamtlern, die Pflanze zu bekämpfen, waren diese bisher weitgehend erfolglos. Manuela Gianetti vom Naturschutzbund plädiert sogar dafür, die bis zu drei Meter große Herkulesstaude wachsen zu lassen. Die invasive Pflanze kann dazu dienen, Menschen und Hunde fernzuhalten, um die schützenswerten Flussufer zu bewahren. Der Pflanzensaft kann Verbrennungen der Haut verursachen, wenn er mit Sonnenlicht in Kontakt kommt.
Maßnahmen zur Bekämpfung der Herkulesstaude, die ursprünglich aus dem Kaukasus stammt, sind äußerst aufwendig. Die Pflanze breitet sich vor allem entlang der Ufer von Agger und Sieg schnell aus. Jede Pflanze kann bis zu 55.000 Samen produzieren, die bis zu zehn Jahre lang neue Pflanzen hervorbringen können. Gianetti betont, dass bei der Entfernung der Staude auch andere Pflanzenarten und Insekten in Mitleidenschaft gezogen werden, da die Bodenzone durch Ausreißen der Wurzeln gestört wird.
Trotz der Schwierigkeiten bei der Eindämmung der Herkulesstaude weist Gianetti darauf hin, dass die Pflanzen ästhetisch ansprechend sind und Bienen und anderen Insekten im Frühsommer Nahrung bieten, wenn einheimische Blühpflanzen bereits verblüht sind. Imker äußern sich ebenfalls positiv, da Fressfeinde im Laufe der Zeit die Pflanzen als Nahrungsquelle entdecken würden. Gianetti weist darauf hin, dass die Evolution unaufhaltsam ist und sich letztendlich durchsetzen wird.