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Interview mit VCW-Headcoach Benedikt Frank: Der entscheidende Matchball in Istanbul bleibt unvergessen

Erwähnen wir zunächst, dass der vorliegende redaktionelle Beitrag auf einer Pressemitteilung basiert, die von einem VCW-Headcoach Benedikt Frank im Interview mit Sabine Ursel stammt. In dem Interview spricht Frank über die vergangene Saison des Volleyball-Clubs Wiesbaden (VCW) und gibt einen Einblick in seine persönlichen Erfahrungen.

Der VCW hat in der vergangenen Saison den sechsten Platz in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen erreicht, wobei die begeisternden Auftritte im CEV Volleyball Challenge Cup gegen Bevo Rekkenshop Roesalare, Galatasaray Istanbul, PAOK Thessaloniki und Igor Novara zu den Höhepunkten gehörten. Im Halbfinale gegen den späteren Cup-Gewinner Novara verpasste der VCW nur knapp weitere Satzgewinne.

Im Interview wurde Frank gefragt, in welchen Spielen die Mannschaft seiner Vorstellung vom bestmöglichen VCW-Volleyball am nächsten gekommen sei. Frank nannte das erste Playoff-Match in Dresden am 23. März, bei dem der VCW mit 3:2 gewonnen hat, als das coolste Spiel. Er lobte außerdem die 3:0-Siege nach Weihnachten in Vilsbiburg und gegen Aachen. Besonders erwähnenswert sei jedoch der entscheidende Matchball in Istanbul, bei dem Izabella Rapacz den Sack zugemacht habe und der Frank für immer in Erinnerung bleiben werde.

Auf die Frage, was dem VCW noch fehle, um national in den Kreis der vier Großen – Stuttgart, Schwerin, Potsdam und Dresden – vorzudringen, antwortete Frank, dass es ihnen an Erfahrung mangele, da sie jedes Jahr neue Spielerinnen integrieren würden. Um in kritischen Situationen das Momentum nutzen zu können, bräuchten sie mehr Wettbewerbshärte. Die Aufgabe der erfahrenen Spielerinnen bestehe darin, ihre Erfahrungen weiterzugeben.

Frank teilte auch seine persönlichen Erfahrungen und Eindrücke aus der Saison 2023/2024 mit. Er sei entspannter geworden und habe den Spielerinnen noch mehr vertraut. Er betonte, dass es darauf ankomme, am Spieltag die beste Leistung abzurufen. Die Spielerinnen hätten gelernt, mit Reisestress umzugehen und sich auf andere Spielkulturen einzustellen. Als Trainer habe er gelernt, wie man bei einer großen Anzahl von Spielen in Sachen Athletik, Kopf und Balltraining agieren müsse.

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Ein weiteres Thema des Interviews war die Kaderzusammenstellung des VCW. Frank erklärte, dass aufgrund des Spielsystems der Liga längere Wechsel selten waren. Sie hätten während der englischen Wochen kaum Zeit gehabt, Neues auszuprobieren. Dennoch seien die Ersatzspielerinnen gewachsen und hätten dem Team geholfen. Frank erwähnte auch den Ruf des VCW international, der durch starke Auftritte in großen Spielen entstanden sei. Gleichzeitig betonte er, dass der VCW aufgrund seines begrenzten Etats vorerst eine Ausbildungsmannschaft bleibe.

Ein weiteres Thema des Interviews war die Bedeutung von großgewachsenen Athletinnen im Kader. Frank erklärte, dass Größe nicht immer entscheidend sei, wenn man technisch auf hohem Level spiele. Für ihn seien Athletik und Lernbereitschaft wichtiger. Er wolle möglichst viel Ballkontrolle haben, guten Volleyball bieten und die Zuschauer begeistern.

Frank äußerte sich auch zu dem Trend, dass viele US-amerikanische Spielerinnen nicht mehr in Europa spielen und stattdessen in der neuen League One Volleyball USA anheuern. Dies habe Auswirkungen auf die Kaderplanung der europäischen Clubs, die sich nun vermehrt nach anderen Spielerinnen umsehen müssten. Trotzdem bleibe der VCW seiner Grundausrichtung treu und wolle mit seinem attraktiven Standort im Rhein-Main-Gebiet und realistischen Zielen punkten.

Auf die Frage nach Potenzialen beim VC Wiesbaden nannte Frank unter anderem die Verbesserung der Bedingungen, wie mehr Mitarbeiter in der Geschäftsstelle, vernünftigere Hallenzeiten und bessere Ausstattung für die Trainer. Außerdem sei es wichtig, talentierte Spielerinnen im Verein weiterzuentwickeln. Die zweite Damenmannschaft solle enger an die Profis heranrücken. Frank sprach auch über die herausfordernde Zeit, in der er die Leitung der zweiten Bundesliga-Mannschaft übernommen hatte und sein zweites Kind geboren wurde.

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Abschließend wurde Frank gefragt, wie er die kommende Saison einschätze und welche Ziele er habe. Er erklärte, dass die neue Saison fairer sein werde, da die neun Mannschaften der 1. Volleyball Bundesliga Frauen dreimal gegeneinander antreten werden, bevor es in die Playoffs geht. Frank freute sich zudem, dass Erfurt den Sprung zurück in die 1. Liga gewagt hat.

Der Volleyball-Club Wiesbaden wurde 1977 gegründet und ist spezialisiert auf Frauen- und Mädchenvolleyball. Die professionelle Damen-Mannschaft spielt seit 2004 ununterbrochen in der 1. Volleyball Bundesliga Frauen und trägt ihre Heimspiele in der Sporthalle am Platz der Deutschen Einheit in Wiesbaden aus. Zu den größten sportlichen Erfolgen des VCW gehören unter anderem die Deutsche Vizemeisterschaft und der Einzug ins DVV-Pokalfinale. Der Verein legt großen Wert auf Nachwuchsarbeit und hat bereits zahlreiche Titel bei überregionalen Volleyball-Meisterschaften und im Beachvolleyball gewonnen.



Quelle: VC Wiesbaden Spielbetriebs GmbH / ots

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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