Wirtschaft

Hauk besucht weltweit einzigartige Produktionsstätten

Minister Peter Hauk besuchte die weltweit einzigartige Produktionsanlage zur Gewinnung von Zellstoff aus Weizenstroh in Mannheim. Die Anlage ist ein wichtiger Baustein und ein großer Leuchtturm für die Bioökonomie und damit den Klimaschutz in Baden-Württemberg.

„Ich freue mich, heute die Gelegenheit zu haben, dieses vorbildliche Unternehmen im Bereich Bioökonomie zu besuchen. Neben Holz und Altpapier ist Weizenstroh mittlerweile ein weiterer regional verfügbarer und nachwachsender Rohstoff, der die Zellstoffproduktion nachhaltiger und unabhängiger vom Weltmarkt macht“, so die Ministerin für Ernährung, ländlichen Raum und Verbraucherschutz. Peter Hauk bei seinem Besuch in der Essity-Funktioniert. Im Mannheimer Zellstoffwerk Waldhof wird seit über 130 Jahren erfolgreich Zellstoff für die Papierherstellung produziert. Das Besondere an diesem Verfahren ist, dass Reststoffe aus der Landwirtschaft durch neue Partnerschaften noch effizienter genutzt werden können.

Gewinnung von Zellstoff aus Weizenstroh

Im Rahmen seiner Sommertour besuchte der Minister das Zellstoffwerk Essity in Mannheim. Dort erfuhr er von einem weltweit einzigartigen Verfahren, bei dem aus Weizenstroh Zellstoff gewonnen wird. Essity hat insgesamt 40 Millionen Euro in den Bau der neuen Produktionsstätte investiert und 2.100 Arbeitsplätze gesichert. Ab Herbst 2021 werden am Standort Mannheim bis zu 35.000 Tonnen Strohzellstoff produziert.

Bis 2040 will die Landesregierung Baden-Württemberg klimaneutral machen. Neben der erfolgreichen Gestaltung der Energiewende muss auch eine Rohstoffwende hin zu nachwachsenden und wiederverwertbaren Rohstoffen umgesetzt werden. Zellstoffwerke sind hier beispielhaft und spielen eine zentrale Rolle bei der Entwicklung biobasierter Wertschöpfungsketten.

Minister Hauk betonte, dass „der Einsatz von Zellstoff und die damit verbundenen Nebenströme viele weitere Anwendungsmöglichkeiten bieten, die fossile Produkte ersetzen können“. Das so gewonnene Lignin kann beispielsweise zur Herstellung von Biokunststoffen, als Bindemittel für Futter- und Düngemittel, als Gerbstoff in der Lederindustrie oder als Zusatzstoff bei der Zementherstellung verwendet werden.

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Veredelung von Reststoffen zu biobasierten Produkten

Ein besonders bioökonomischer Prozess wird erreicht, wenn über alle Sektoren hinweg nur wenig oder ungenügend genutzte Reststoffströme in den Fokus gerückt werden. „Hier in Mannheim wird dieser abstrakte Ansatz greifbar: Durch eine branchenübergreifende Zusammenarbeit wird ein Reststoff aus der Landwirtschaft auf völlig neue und effiziente Weise zu einem marktreifen Produkt verarbeitet“, zeigte sich Minister Hauk beeindruckt. Dadurch wird am Standort Mannheim eine zusätzliche Wertschöpfung geschaffen, der Bedarf an Zellstoffimporten aus dem Ausland reduziert und neue Absatzmöglichkeiten für Weizenstroh in der Region geschaffen.

„Hier in Mannheim, bei einem Unternehmen mit langer Tradition in der Bioökonomie, sehen wir, welches große Innovationspotenzial bioökonomische Prozesse und Wertschöpfungsketten noch bieten. Hier werden regionale Abfallströme aus der Landwirtschaft äußerst klimaschonend zu biobasierten Produkten für den täglichen Gebrauch veredelt. Mit Blick auf eine klimaneutrale Zukunft eröffnet die Nutzung der Nebenströme eine Vielzahl weiterer Anwendungen, auf die wir nicht verzichten können“, sagte Minister Hauk nach seinem Besuch.

Landesstrategie „Nachhaltige Bioökonomie“

Das Land unterstützt bei der Umsetzung der „Staatsstrategie Nachhaltige Bioökonomie“ die Transformation der Wirtschaft in Baden-Württemberg. Im Kontext der Bioökonomie soll die Nutzung fossiler Rohstoffe durch die nachhaltige Produktion und Nutzung biologischer Ressourcen ersetzt werden. Die vielfältigen Anwendungsbereiche der Bioökonomie bieten Chancen, aktuellen ökologischen, sozialen und ökonomischen Herausforderungen zu begegnen.

Zellstofffabriken sind eine wichtige Säule für die erfolgreiche Transformation zur Bioökonomie. Diese Branche verfügt über umfangreiche Erfahrungen in der effizienten Vergärung von Biomasse und langjährige Erfahrung in der Bereitstellung, Logistik und dem Umgang mit biogenen Ressourcen. Diese bestehende Infrastruktur soll weiter ausgebaut und bestehende Anlagen zu Bioraffinerien ausgebaut werden, in denen die Rohstoffe möglichst vollständig recycelt werden.

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Das Essity-Werk in Mannheim wird im Herbst 2021 die neue Produktionsanlage zur Herstellung von Zellstoff aus Stroh in Betrieb nehmen. Dafür wurden insgesamt 40 Millionen Euro investiert. Die neue Produktionsanlage hat eine Gesamtkapazität von 35.000 Tonnen Strohzellstoff pro Jahr. Am Standort Mannheim arbeiten rund 2.100 Mitarbeiter.

Ministerium für Ernährung, ländliche Angelegenheiten und Verbraucherschutz: Bioökonomie und Innovation

Essity: Fruchtfleisch aus Stroh

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Inspiriert von Landesregierung BW

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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