Bei UPS am Flughafen Köln/Bonn herrscht Unruhe, nachdem es zu einem Zwischenfall bei einer von Verdi organisierten Versammlung kam. Die Gewerkschaft hat nun Strafanzeige wegen Hausfriedensbruchs und Körperverletzung erstattet. Der Vorfall ereignete sich im Geißbockheim in Köln, wo Verdi-Mitglieder zusammenkommen sollten, um Kandidaten für die anstehende Betriebsratswahl aufzustellen. 147 neu geworbene Mitglieder scheinen eigene Kandidaten durchsetzen zu wollen, was zu Spannungen führte.
Während der Versammlung kam es zu handgreiflichen Auseinandersetzungen, als einige Personen gewaltsam in den Saal eindrangen. Mehrere Personen wurden dabei verletzt. Als die Situation eskalierte, untersagte der Betreiber des Geißbockheims die weitere Veranstaltung und alarmierte die Polizei. Nun wird das nächsthöhere Gremium von Verdi über die Vorschlagsliste für die Betriebsratswahl entscheiden.
Die Unruhe bei UPS resultiert auch aus der Unwirksamkeit der Betriebsratswahlen im Mai 2022, die das Landesarbeitsgericht Köln festgestellt hat. Klagende Verdi-Mitglieder beanstandeten unter anderem eine unerlaubte Wahlwerbung und die Anordnung einer Briefwahl für den Standort Spich. Die geheime Wahl bei Briefwahlen birgt größere Risiken, weshalb die Betriebsratswahl wiederholt werden muss.
Mitarbeitende, die an Warnstreiks teilgenommen haben, beklagen zudem Benachteiligungen seitens des Unternehmens. Sie fühlen sich unter Druck gesetzt und berichten von Schichtänderungen sowie Streichungen von Zulagen. Gewerkschaftssekretär Somberg betont die Wichtigkeit, dass UPS das Streikrecht seiner Beschäftigten respektiert. UPS weist diese Vorwürfe jedoch zurück und betont die Notwendigkeit von Rotationen in Schichten aufgrund von Paketvolumina.
