Titel: Ex-Audi-Chef Stadler entgeht Haftstrafe im Dieselskandal mit Bewährungsstrafe
Am 27. Juni 2023 hat das Gericht ein Urteil im Dieselskandal gefällt, welches viele überraschte. Ex-Audi-Chef Rupert Stadler wurde eine Bewährungsstrafe auferlegt, obwohl er jahrelang seine Unschuld beteuerte. Für viele ist das Urteil enttäuschend und hinterlässt einen schalen Beigeschmack.
Stadler verhielt sich ähnlich wie seine ehemaligen Arbeitgeber Audi und Volkswagen und versuchte die Verantwortung von sich abzuwälzen. Erst als ihm eine Haftstrafe drohte, legte er ein Geständnis ab. Dieses Verhalten lässt Zweifel an seiner Einsicht aufkommen.
Richter Stefan Weickert hat sich tief in die technischen Details der Dieselmotoren eingearbeitet und herausgearbeitet, dass die Angeklagten frühzeitig von den illegalen Machenschaften wussten und dabei im Interesse des Konzerns und ihrer eigenen Karriere handelten, zugunsten der Kundinnen und Kunden jedoch nicht.
Der Dieselskandal hat jedoch auch etwas Positives bewirkt. Er beschleunigte die Abkehr von Verbrennungsmotoren und förderte den Trend hin zu alternativen Antrieben. Dennoch wird das Thema Diesel die nächsten Jahre präsent bleiben, vor allem aufgrund der gestrigen Entscheidung des Bundesgerichtshofes zum Thermofenster. Diesel-Halter können nun einfacher Schadenersatzansprüche gegen die Hersteller geltend machen. Die Manipulationen der Hersteller werden sie jedoch vorerst nicht loswerden.
Der Dieselskandal hat deutlich gemacht, dass die Automobilhersteller sich in ihr eigenes Fleisch geschnitten haben und den Vertrauensverlust der Kunden zu spüren bekommen haben. Die Bewährungsstrafe für Stadler mag für einige keine ausreichende Antwort auf die begangenen Vergehen sein, doch es bleibt zu hoffen, dass diese Entscheidung als abschreckendes Beispiel für ähnliche Machenschaften dienen wird.
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