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Flüchtlingsunterbringung in BW: Plätze frei, Bedarf bleibt hoch!

Die Lage in den Erstaufnahmeeinrichtungen für Flüchtlinge in Baden-Württemberg hat sich zuletzt etwas entspannt. Aktuell stehen für die Erstaufnahme rund 6.000 Plätze zur Verfügung, ergänzt durch Notkapazitäten für etwa 6.000 weitere Flüchtlinge. Im Jahr 2022 waren durchschnittlich knapp 5.000 Plätze belegt, während im Jahr 2023 die Zahl auf 6.700 Plätze anstieg, wie ZVW berichtete.

Dennoch besteht in Baden-Württemberg ein anhaltender Bedarf von 9.000 Plätzen für neu ankommende Flüchtlinge. Die Bundesregierung schätzt, dass jährlich etwa 210.000 Asylbewerber nach Deutschland kommen, wovon das Bundesland rund 27.300 unterbringen müsste. Derzeit betreibt das Land zehn Erstaufnahmeeinrichtungen und plant, die Regelkapazitäten auf 15.000 Plätze zu erhöhen sowie mindestens neun neue Erstaufnahmezentren zu bauen.

Aufnahmesystem in Baden-Württemberg

Im Jahr 2024 hat Baden-Württemberg knapp 45.000 Schutzsuchende aufgenommen, darunter etwa 23.000 aus der Ukraine. Für das Jahr 2023 wurden rund 79.000 Geflüchtete registriert, während 2022 die Zahl etwa 176.000 betrug. Flüchtlinge aus der Ukraine sind von der Antragstellung auf Asyl ausgeschlossen und leben üblicherweise in privaten Unterkünften. Die generellen Flüchtlingszahlen zeigen zwar einen Rückgang, bleiben jedoch im Vergleich zu den Jahren 2016 bis 2021 auf hohem Niveau.

Das Aufnahmesystem für Geflüchtete in Baden-Württemberg ist dreistufig: In der ersten Stufe erfolgt die Registrierung der ankommenden Personen sowie deren Unterbringung in landeseigenen Erstaufnahmeeinrichtungen. In Stufe zwei erfolgt die Verteilung in die vorläufige Unterbringung über die unteren Aufnahmebehörden, basierend auf dem Anteil der Bevölkerung in den jeweiligen Stadt- und Landkreisen. In der dritten Stufe, nach Abschluss des Asylverfahrens oder spätestens nach 24 Monaten, erfolgt die Verteilung in die kommunale Anschlussunterbringung bei Städten und Gemeinden, wie jum.baden-wuerttemberg.de zusammenfasst.

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Die Kommunen fordern eine bessere europäische Verteilung und beschleunigte Verfahren, um den Herausforderungen im Aufnahmeprozess besser begegnen zu können.

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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