Immer mehr Menschen engagieren sich ehrenamtlich in den Gemeindefeuerwehren und leisten dort einen wertvollen Dienst für Menschen in Not. Dies geht aus der Feuerwehrjahresstatistik 2022 hervor, die kürzlich veröffentlicht wurde.
Die Feuerwehren in Baden-Württemberg haben die Herausforderungen im Jahr 2022 gut bewältigt. Besonders beeindruckend ist die hohe Leistungsbereitschaft und das große Engagement der Feuerwehrleute. Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl bedankte sich bei ihnen für ihren unermüdlichen Einsatz.
Aufgrund des außergewöhnlich trockenen und heißen Sommers war das Jahr 2022 für die Feuerwehren besonders anspruchsvoll. Die Einsatzzahlen bei Bränden sind landesweit um etwa 28 Prozent gestiegen. Insgesamt gab es 21.195 Einsätze bei Bränden und Explosionen, was einen neuen Höchststand darstellt und nur im Jahrhundertsommer 2003 ähnlich hoch war.
Die Statistik zeigt, dass von den insgesamt 124.335 Einsätzen im Jahr 2022 folgende Anteile entfielen:
- 43 Prozent auf Technische Hilfeleistungen,
- 21 Prozent auf Fehlalarme,
- 17 Prozent auf Brandeinsätze,
- acht Prozent auf rettungsdienstliche Notfalleinsätze, und
- elf Prozent auf sonstige Einsätze.
Besonders häufig waren die Feuerwehren bei Technischen Hilfeleistungen im Einsatz, wie beispielsweise bei der Rettung von Personen aus verunfallten Fahrzeugen oder bei der Beseitigung von Sturmschäden. Die Anzahl dieser Einsätze ist im Vergleich zum Vorjahr um circa 18 Prozent gesunken, was unter anderem auf die außergewöhnlich hohe Anzahl von Hochwassereinsätzen im Jahr zuvor zurückzuführen ist.
Ein alarmierend hoher Anteil der Einsätze waren Fehlalarme, die um zwölf Prozent auf 25.824 Fälle gestiegen sind.
Bei den 164 Werkfeuerwehren im Land ist die Gesamtzahl der Einsätze im Vergleich zum Vorjahr um zwölf Prozent gestiegen.
Im Jahr 2022 konnten die Feuerwehren insgesamt 14.788 Personen bei Brandeinsätzen und Technischer Hilfeleistung retten und in Sicherheit bringen. Leider mussten auch 1.870 Menschen tot geborgen werden.
Bei den Einsätzen gab es tragischerweise einen Todesfall eines Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr. Die Zahl der verletzten Feuerwehrleute liegt wieder ungefähr auf dem Niveau vor Beginn der Corona-Pandemie. Bei den Berufsfeuerwehren stieg die Zahl der Verletzten von 81 auf 100. Bei den Freiwilligen Feuerwehren erhöhte sich die Zahl der Verletzten von 949 auf 1.417, wie die Unfallkasse Baden-Württemberg berichtet.
Die Zahl der Feuerwehrangehörigen ist im letzten Jahr erneut gestiegen. In den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren verrichten insgesamt 114.861 Menschen ihren Dienst. Davon sind 112.262 ehrenamtlich bei einer Freiwilligen Feuerwehr tätig. Bei den Gemeindefeuerwehren gab es 8.305 Feuerwehrfrauen, was einer Steigerung von circa 7,6 Prozent entspricht.
Besonders bemerkenswert ist die hervorragende Nachwuchsarbeit in den Gemeindefeuerwehren. Fast alle der 1.097 Gemeindefeuerwehren haben eine Abteilung Jugendfeuerwehr, in der insgesamt 34.428 Kinder und Jugendliche aktiv sind. Das sind 7,5 Prozent mehr als im Vorjahr. Zusammen mit den jüngsten Mitgliedern in den Kindergruppen ergibt sich eine Gesamtzahl von 35.780 Kindern und Jugendlichen. Etwa ein Fünftel der Jugendfeuerwehrangehörigen sind Mädchen.
In den Altersabteilungen der Feuerwehren sind 30.215 Feuerwehrangehörige aktiv. Dies sind 609 Seniorinnen und Senioren weniger als im Vorjahr. Die Zahl der Angehörigen der Musikabteilungen ist ebenfalls leicht gesunken und beträgt 3.563 Personen.
Zusätzlich zu den Einsatzabteilungen der Gemeindefeuerwehren leisten auch die Angehörigen der Werkfeuerwehren eine wichtige Aufgabe in der betrieblichen Gefahrenabwehr. Insgesamt sind 6.513 Personen in den 164 Werkfeuerwehren tätig, davon 1.544 hauptberuflich.
Mehr als jeder vierte Feuerwehrangehörige der Freiwilligen Feuerwehr hat eine Ausbildung zum Gruppen- oder Zugführer absolviert. Dies zeigt, dass die Feuerwehren auch für die Zukunft gut aufgestellt sind. Minister Thomas Strobl bedankte sich abschließend bei allen Feuerwehrleuten für ihren Einsatz und betonte, wie stolz er auf ihr Engagement ist.