Erstmals findet in Baden-Württemberg vom 15. bis 22. Juli 2023 eine landesweite Aktionswoche der Verkehrssicherheit statt. Diese Woche steht ganz im Zeichen des Themas „Rücksicht im Straßenverkehr“. Als offizieller Schirmherr der Aktionswoche tritt Thomas Strobl, der stellvertretende Ministerpräsident, Innenminister und Schirmherr von „GIB ACHT IM VERKEHR“, auf. Zum Auftakt der Verkehrssicherheitswoche am 15. Juli 2023 auf der Gartenschau in Balingen betonte Strobl die Bedeutung der Verkehrssicherheitsarbeit, bei der alle wichtigen Akteure an einem Strang ziehen sollten. Ziel der Verkehrssicherheitsaktion „GIB ACHT IM VERKEHR“, die bereits 1992 ins Leben gerufen wurde, ist es, die Zahl schwerer Verkehrsunfälle im Land zu senken. Mit der Aktionswoche soll diesem Thema noch mehr Aufmerksamkeit geschenkt und eine größere Anzahl von Menschen erreicht werden.
Ein besonderes Augenmerk liegt auf der Sicherheit von Kindern und Jugendlichen im Straßenverkehr. Kultusministerin Theresa Schopper betonte, dass Schülerinnen und Schüler nicht nur die Verkehrsregeln erlernen sollten, sondern auch ein soziales Miteinander im Straßenverkehr. Verkehrsminister Winfried Hermann fügte hinzu, dass die Verkehrswende dazu beitragen könne, die Mobilität für alle sicherer zu machen. Dabei gehe es nicht nur darum, die Anzahl von Verkehrsunfällen zu senken, sondern auch um die Vermeidung von Lärm- und Feinstaubbelastungen, die die Gesundheit der Menschen beeinträchtigen können. Er betonte, dass eine rücksichtsvolle Teilnahme am Straßenverkehr unabhängig davon, ob man mit dem Motorrad, dem Fahrrad, dem Auto oder zu Fuß unterwegs ist, oberste Priorität haben sollte. Die Teilnahme am Straßenverkehr sei oft so selbstverständlich, dass mögliche Gefahren nur selten beachtet werden. Daher sei es wichtig, im Rahmen der Aktionswoche an verschiedenen Standorten das sicherheitsrelevante Verhalten ins Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger zu rücken.
Die Aktionswoche bietet eine Vielzahl von Veranstaltungen, die an verschiedenen Orten in Baden-Württemberg stattfinden. Neben der Auftaktveranstaltung auf der Gartenschau in Balingen wird es weitere Veranstaltungen in Heilbronn, Karlsruhe, Leonberg, Leutkirch, Lörrach und Mannheim geben. Diese Veranstaltungen werden in Zusammenarbeit mit den regionalen Polizeipräsidien und den Aktionspartnern von „GIB ACHT IM VERKEHR“ durchgeführt. In Heilbronn wird ein Aktionstag zum Thema „Seniorinnen und Senioren im Straßenverkehr“ mit verschiedenen Vorträgen angeboten. In Karlsruhe werden ein Überschlagsimulator und ein Radparcours eingesetzt, um auf die Bedeutung von Rücksichtnahme im Straßenverkehr aufmerksam zu machen. In Leonberg sollen junge Fahrerinnen und Fahrer an zehn Stationen für die Thematik sensibilisiert werden. In Leutkirch werden moderierte Workshops für Berufsschülerinnen und Berufsschüler angeboten. In Lörrach dreht sich alles um das Thema „Elterntaxis“, während in Mannheim Vorträge und Outdooraktionen zu den Themen Lärm, Posing und Tuning stattfinden.
Parallel zur Aktionswoche startet in Baden-Württemberg die Präventionskampagne „RÜCKSICHT IST GAN(S) WICHTIG!“. Im Rahmen dieser Kampagne wurden von Studierenden der Hochschule Offenburg ein Kinospot und fünf Social-Media-Clips erstellt, um alle Verkehrsteilnehmer dazu zu sensibilisieren, mehr Rücksicht im Straßenverkehr zu nehmen. Der Name der Kampagne spielt auf die Hauptakteurin der Clips an – eine Gans – und betont die Wichtigkeit der gegenseitigen Rücksichtnahme. Die Kurzclips werden über die Social-Media-Kanäle von „GIB ACHT IM VERKEHR“ veröffentlicht und der Kinospot wird ab dem 20. Juli 2023 in 14 großen Kinos in Baden-Württemberg vor jeder Kinovorstellung gezeigt.
Abschließend betonte Innenminister Thomas Strobl, dass das Thema „Rücksicht im Straßenverkehr“ einen zentralen Platz in der ersten Aktionswoche der Verkehrssicherheit einnimmt. Die Landesregierung bekenne sich klar zur Vision Zero, also einer Mobilität ohne Verkehrstote und Schwerverletzte. Die Verkehrsunfallbilanz für das Jahr 2022 zeigt, dass der Straßenverkehr in Baden-Württemberg immer sicherer wird. Die Anzahl der Verkehrstoten lag im Jahr 2022 rund 20 Prozent unter dem Niveau von 2019 vor der Corona-Pandemie. In den letzten 30 Jahren ist die Anzahl der Verkehrstoten trotz des gestiegenen Verkehrsaufkommens deutlich zurückgegangen. Im Jahr 1992 gab es noch 1.120 Verkehrstote in Baden-Württemberg, während es im Jahr 2022 nur noch 350 waren. Das ist ein Ansporn, die gemeinsamen Aktivitäten fortzusetzen, wie es auch bei der ersten Aktionswoche der Verkehrssicherheit geschieht.