Die Erdbeersaison 2024 wurde offiziell auf einem Feld in Wachtberg bei Bonn eröffnet. Nordrhein-Westfalen zählt mit einer Anbaufläche von etwa 2280 Hektar zu den drei größten deutschen Anbaugebieten für Erdbeeren. Pro Kopf werden jährlich durchschnittlich drei Kilo Erdbeeren verzehrt. Die kurzen Wege zwischen den Anbauern und Verbrauchern in NRW sorgen für eine gute Nachfrage nach regional angebautem Obst.
Um die Erdbeeren über einen längeren Zeitraum anbieten zu können, setzen die Anbauer in Nordrhein-Westfalen auf ausgeklügelte Anbaumethoden. Besonders verbreitet ist die Verfrühung der Erdbeerkulturen in dieser Region. Durch den Einsatz von schützenden Folientunneln können die Ernten um bis zu vier Wochen im Vergleich zur Freilandernte vorgezogen werden. Dadurch ist eine kontinuierliche Versorgung mit reifen Erdbeeren möglich, die sowohl unter Folie oder Vlies als auch im Freiland angebaut werden.
Eine weitere innovative Methode ist der Einsatz von tiefgefrorenen Erdbeerpflanzen, die als „Frigo-Pflanzen“ bezeichnet werden. Durch die Tiefkühlung werden die Pflanzen in eine verlängerte Winterruhe versetzt und somit die Natur überlistet. Nach dem Auftauen und Einsetzen der Jungpflanzen entspricht ihr Vegetationsbeginn dem im Frühling. Dies ermöglicht ein späteres Einsteigen in die Erntezeit.
Die Eröffnung der Erdbeersaison 2024 erfolgte rund zwei Wochen früher als im Vorjahr aufgrund des frühen Vegetationsbeginns. Erdbeeren aus heimischem Anbau werden bis weit in den Herbst hinein angeboten. In Nordrhein-Westfalen bauen insgesamt 350 Betriebe Erdbeeren an, wodurch die Region zu den führenden Anbaugebieten in Deutschland zählt.