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DSGVO: Schadensersatz bei Datenlecks – Was Verbraucher wissen müssen

Der Weg zu Ihrem verdienten Schadensersatz - So profitieren Nutzer von ihren Rechten nach einem Datenleck mit bis zu 5000 Euro.

Datenmissbrauch im Internet betrifft viele Nutzer und kann schwerwiegende Konsequenzen haben. Cyberangriffe zielen auf echte Nutzerdaten ab, die dann für betrügerische Aktivitäten wie Phishing-Mails genutzt werden. Soziale Netzwerke, Online-Shops und Finanzinstitute sind häufige Ziele solcher Angriffe, die zu Spam-Nachrichten, Identitätsdiebstahl und anderen Betrugsversuchen führen können. Viele Nutzer sind sich nicht bewusst, dass ihre Daten im Umlauf sein könnten und dass sie laut EU-Recht Anspruch auf Schadensersatz bei Datenlecks haben. In solchen Fällen stehen die Betroffenen nicht alleine da.

Gemäß der Datenschutzgrundverordnung der EU haben Betroffene im Falle eines Datenmissbrauchs Anspruch auf Schadensersatz für materielle und immaterielle Schäden. Dieser Anspruch gilt, es sei denn, das Unternehmen kann nachweisen, dass angemessene Sicherheitsvorkehrungen getroffen wurden. In solchen Fällen gehen sie in der Regel davon aus, dass ein Fehler passiert sein muss, der zu einem Datenleck geführt hat. Es gibt jedoch Fälle, in denen trotz eines Datenlecks kein Schadensersatzanspruch besteht, z. B. wenn die Datenschutzbedenken des Betroffenen gering waren.

Für Betroffene gibt es verschiedene Tools, um festzustellen, ob sie von einem Datenleck betroffen sind, darunter der Identity Leak Checker der Universität Bonn. Wenn ein Datenleck festgestellt wird, haben die Betroffenen verschiedene Optionen, um Schadensersatz zu fordern. Sie können das betroffene Unternehmen kontaktieren, sich an Schlichtungsstellen wenden oder Hilfe von Online-Kanzleien wie Helpcheck in Anspruch nehmen. Helpcheck bietet Unterstützung bei der Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen im Zusammenhang mit Datenklau im Internet an und kooperiert mit Partnerkanzleien, um Verbrauchern zu ihrem Recht zu verhelfen.

Die Höhe des Schadensersatzes bei Datenklau kann theoretisch bis zu 5000 Euro betragen, jedoch variiert sie je nach Fall. Es gibt Fälle, in denen Beträge von 300 bis zu mehreren tausend Euro gezahlt wurden. Die genaue Höhe ist nicht im Voraus festgelegt. Experten betonen die Bedeutung der Durchsetzung von Datenschutzbestimmungen, um Unternehmen dazu zu bringen, verantwortungsbewusster mit Nutzerdaten umzugehen und Datenschutzverstöße zu minimieren. Verbraucher haben auch die Möglichkeit, selbst gegen Datenschutzverstöße vorzugehen und können sich einer Sammelklage anschließen, um ihre Erfolgschancen zu erhöhen.

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Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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