Digitale Gesundheitsanwendungen auf der Landesgartenschau: Baden-Württemberg fördert Innovationen im Gesundheitswesen
Wangen im Allgäu – Die Landesgartenschau in Wangen im Allgäu wird in diesem Jahr zum Schauplatz innovativer digitaler Gesundheitsanwendungen. In Zusammenarbeit mit Kooperationspartnern präsentiert das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration von Baden-Württemberg am 20. und 21. September 2024 eine Vielzahl von KI-gestützten Technologien, die darauf abzielen, die Gesundheitsversorgung in der Region zu verbessern. Nach Angaben von Gesundheitsminister Manne Lucha bietet die Digitalisierung ein enormes Potenzial, um die Gesundheitsversorgung optimieren und zugänglicher machen zu können.
Besucherinnen und Besucher der Gartenschau haben die Möglichkeit, sich über neueste Entwicklungen im Bereich der digitalen Gesundheit zu informieren und verschiedene Anwendungen, darunter smarte Wearables, telemedizinische Tools und Gesundheits-Apps, vor Ort auszuprobieren. Ein besonderes Augenmerk liegt auf dem Einsatz von Künstlicher Intelligenz im Gesundheitssektor, insbesondere in der Diagnostik, wo beispielsweise das Deutsche Krebsforschungszentrum mit einem KI-basierten Dermatoskop Muttermale auf Hautveränderungen untersuchen wird.
Neben den technologischen Entwicklungen legt das Sozialministerium auch Wert darauf, die digitale Gesundheitskompetenz der Bevölkerung zu stärken. Im Zuge der Gartenschau bietet das „Digital Health Truck 4 BW“ die Möglichkeit, interaktive Formate zu erleben, die die Anwendung digitaler Lösungen in der Gesundheitsversorgung anschaulich vermitteln sollen.
Mögliche Auswirkungen der digitalen Gesundheitsanwendungen
Der vermehrte Einsatz digitaler Gesundheitsanwendungen kann verschiedene positive und auch herausfordernde Auswirkungen auf die Gesundheitsversorgung in Baden-Württemberg haben:
-
Zugänglichkeit der Gesundheitsversorgung: Besonders in ländlichen Regionen könnte die Einführung von Telemedizin und digitalen Anwendungen dazu beitragen, die Gesundheitsversorgung zu verbessern. Videosprechstunden und Telemonitoring ermöglichen den Patientinnen und Patienten den Zugang zu medizinischer Betreuung, ohne lange Anfahrtswege in Kauf nehmen zu müssen.
-
Entlastung für das medizinische Personal: Durch den gezielten Einsatz von KI-gestützten Anwendungen kann medizinisches Personal in der ambulanten und stationären Versorgung entlastet werden. Die Digitalisierung könnte somit nicht nur die Effizienz der Abläufe erhöhen, sondern auch die Diagnosesicherheit verbessern.
-
Wachsende Akzeptanz von Technik im Gesundheitswesen: Die direkte Einbindung der Bürgerinnen und Bürger in interaktive Formate könnte helfen, Berührungsängste abzubauen und das Verständnis für digitale Lösungen zu fördern. Ein bewusster Umgang mit digitalen Anwendungen könnte zukünftig zu einer höheren Akzeptanz in der Gesellschaft führen.
-
Herausforderungen bei der Implementation: Trotz der positiven Perspektiven müssen auch Herausforderungen, wie Datenschutz und technische Barrieren, beachtet werden. Eine breite Schulung für Bürgerinnen und Bürger sowie die Schulung von medizinischem Personal sind notwendig, um die digitale Gesundheitsversorgung effektiv umzusetzen.
- Langfristige Veränderungen im Gesundheitssystem: Der Trend zur Digitalisierung wird voraussichtlich auch langfristige Auswirkungen auf die Struktur des Gesundheitswesens in Baden-Württemberg haben. Im Hinblick auf die Landarztquote könnten telemedizinische Ansätze zur Lösungsfindung für den Ärztemangel in ländlichen Regionen beitragen und somit die medizinische Grundversorgung sicherstellen.
Insgesamt zeigt die Landesgartenschau 2024, wie digitale Gesundheitsanwendungen in die alltägliche Versorgung integriert werden können und welche Potenziale in der Verbindung von Technologie und Gesundheitsversorgung stecken.