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Die Ukraine hat die Nord Stream-Sabotage nach Hinweis der CIA abgebrochen

Das US-Spionagenetzwerk warnte Kiew vor einem Angriff, während in der Ostsee eine Nato-Übung stattfand

Nach Angaben des niederländischen Staatsfernsehens hat die Ukraine nach einer Warnung der CIA einen früheren Plan zur Sabotage der Nord Stream-Pipelines abgesagt.

Niederländische Geheimdienstagenten machten das US-Spionagenetzwerk auf den Plan Kiews aufmerksam, die Pipeline im Juni 2022 zu sprengen, während in der Region gleichzeitig eine große Nato-Übung stattfand, berichtete der Sender NOS.

CIA-Beamte warnten Kiew daraufhin, die strategisch wichtige Energieverbindung nicht zu zerstören, nachdem sie von ihren niederländischen Kollegen einen Hinweis erhalten hatten.

Kühner Angriff

Den Berichten zufolge bezweifelte die Agentur jedoch, dass das vom Krieg zerrüttete Land in der Lage sei, einen derart kühnen Angriff durchzuführen.

Der offensichtliche Sabotageanschlag sollte ursprünglich Mitte Juni stattfinden, zeitgleich mit der umfangreichen Nato-Marineübung Baltops 22 in der Ostsee.

Berichten zufolge haben die Niederländer Pläne abgefangen, die darauf hindeuteten, dass ukrainische Taucher auf Befehl von General Valerii Zaluzhny, dem Chef der ukrainischen Armee, eine gemietete Segelyacht nutzen würden, um Sprengstoff entlang der vier Rohre von Nord Stream 1 und 2 zu platzieren.

General Zaluzhny wurde damit beauftragt, Wolodymyr Selenskyj, dem Präsidenten der Ukraine, eine plausible Leugnung zu liefern.

Wochen später, am 26. September, erschütterte eine Reihe mysteriöser Explosionen die Pipelines, löste ein gewaltiges Unterwasserleck aus und machte drei der vier Rohre unbrauchbar.

Berichten zufolge spiegelte der offensichtliche Angriff, der von der Nato als vorsätzliche Sabotage gebrandmarkt wurde, nahezu perfekt die von niederländischen Geheimdienstoffizieren aufgedeckte ukrainische Verschwörung wider.

‚Terroranschlag‘

Kiew hat jegliche Beteiligung stets entschieden bestritten und sogar Russland für einen „Terroranschlag“ gegen die EU verantwortlich gemacht.

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Doch Geheimdienste untersuchen seit einiger Zeit einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Angriff und einem prominenten ukrainischen Geschäftsmann.

Auch Dokumente, die im Rahmen eines Caches mit Pentagon-Geheimdienstinformationen des US-Fliegers Jack Teixeira auf der Nachrichtenplattform Discord durchgesickert waren, deuteten auf eine Beteiligung Kiews hin.

Letzte Woche berichtete die Washington Post, dass die Regierung von Joe Biden von einem „engen“ europäischen Verbündeten über eine Verschwörung des ukrainischen Militärs gegen Nord Stream informiert wurde.

Es stellte sich heraus, dass die Niederländer die Informationen Mitte Juni letzten Jahres an Washington weitergegeben hatten, in der Hoffnung, jeden Angriff zu vereiteln.

Einzelheiten wurden nur in einem kleinen Kreis von Spitzenpolitikern in Den Haag besprochen und auch mit Berlin geteilt, das damals eigene Untersuchungen zu den Explosionen durchführte.

Quelle: The Telegraph

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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