Deutschland

Deutsches Geschäftsklima auf 2-Jahres-Tief inmitten von Energiesorgen

BERLIN (AP) – Das deutsche Geschäftsvertrauen ist diesen Monat stärker als erwartet gesunken und hat angesichts der Sorgen über höhere Energiepreise und der Aussicht auf eine mögliche Erdgasknappheit ein Zweijahrestief erreicht, wie eine genau beobachtete Umfrage am Montag ergab.

Das Ifo-Institut gab bekannt, dass sein monatlicher Vertrauensindex, ein Frühindikator für Europas größte Volkswirtschaft, im Juli von 92,2 Punkten im letzten Monat auf 88,6 Punkte gefallen ist. Es war der zweite Rückgang in Folge und brachte den Index auf den niedrigsten Stand seit Juni 2020. Ökonomen hatten einen Rückgang auf 90,1 prognostiziert.

Der Rückgang wurde durch einen Rückgang der Aussichten der Unternehmen für die nächsten sechs Monate angeführt, aber sie waren auch weniger zufrieden mit ihrer aktuellen Situation.

„Die Unternehmen gehen davon aus, dass das Geschäft in den kommenden Monaten deutlich schwieriger werden wird“, sagte Ifo in einer Erklärung. „Höhere Energiepreise und eine drohende Gasknappheit belasten die Wirtschaft. Deutschland steht am Rande einer Rezession.“

Die Erdgaslieferungen durch die Nord Stream 1-Pipeline von Russland nach Deutschland wurden letzte Woche nach einer 10-tägigen Abschaltung wegen Wartungsarbeiten wie geplant wieder aufgenommen – aber immer noch mit nur 40 % der vollen Kapazität, wie sie es seit Mitte Juni waren. Ungewiss sind die Aussichten für künftige Lieferungen aus Russland, das zuletzt rund ein Drittel der deutschen Gasversorgung ausmachte.

Die Bundesregierung kündigte an, die Anforderungen an die Gasspeicherung zu erhöhen und weitere Maßnahmen zu ergreifen, um Gas einzusparen, das im Winter für die Industrie, die Stromerzeugung und die Beheizung von Häusern verwendet wird.

Und am Freitag kündigte sie ein Rettungspaket für den Energieversorger Uniper an, an dem sie sich mit 30 Prozent beteiligen wird. Eine Folge werden höhere Preise für die Kunden sein, deren Auswirkungen die Beamten abzufedern versprachen.

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Die ifo-Umfrage basiert auf Antworten von rund 9.000 Unternehmen aus verschiedenen Branchen.

Quelle: APNews

Sophie Müller

Sophie Müller ist eine gebürtige Stuttgarterin und erfahrene Journalistin mit Schwerpunkt Wirtschaft. Sie absolvierte ihr Studium der Journalistik und Betriebswirtschaft an der Universität Stuttgart und hat seitdem für mehrere renommierte Medienhäuser gearbeitet. Sophie ist Mitglied in der Deutschen Fachjournalisten-Assoziation und wurde für ihre eingehende Recherche und klare Sprache mehrmals ausgezeichnet. Ihre Artikel decken ein breites Spektrum an Themen ab, von der lokalen Wirtschaftsentwicklung bis hin zu globalen Finanztrends. Wenn sie nicht gerade schreibt oder recherchiert, genießt Sophie die vielfältigen kulturellen Angebote Stuttgarts und ist eine begeisterte Wanderin im Schwäbischen Wald.

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